Kein Wochenende ohne Angriffe auf Schiedsrichter. Am 25. August gab es einen traurigen Zwischenfall in der Kreisliga B in Lüdenscheid. Hier wurde ein 71-jähriger Schiedsrichter angegriffen - aufgrund einer Gelben Karte. Daher musste die Partie zwischen dem TuS Herscheid und dem TSKV Altena beim Stand von 5:1 in der 86. Minute abgebrochen. Der Angriff ging aus von einem Akteur der Gästemannschaft aus Altena.
Aufgrund der körperlichen Attacke ging der Schiedsrichter zu Boden und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. Der FLVW zeigte sich schockiert und gab bekannt: "Null Toleranz! Das Präsidium und der gesamte FLVW sind schockiert über diesen brutalen Gewaltausbruch", sagte Präsident Gundolf Walaschewski. "Zu keinem Zeitpunkt einer Saison sind Attacken auf Schiedsrichter zu erklären oder gar zu entschuldigen. Dass es bereits am ersten Spieltag zu einem derart schlimmen Vorfall kommt, macht uns umso fassungsloser."
Der Vorsitzende des Arbeitskreises, Michael Lichtnecker, sichert dem attackierten 71-Jährigen Unterstützung zu: So gibt es für den Schiedsrichter die Möglichkeit des Opferschutzes und des Täter-Opfer-Ausgleichs. Die vom Schiedsrichter bei der zuständigen Polizeibehörde gestellte Strafanzeige wegen Körperverletzung wird vom FLVW ausdrücklich begrüßt.
Was dem Verband wichtig ist: Entgegen bereits veröffentlichter Presseartikel zum Spielabbruch handelt es sich bei dem Angreifer nach derzeitigen Erkenntnissen nicht um einen Fußballer mit Migrationshintergrund. "Die Herkunft des Täters darf in der Bewertung des Vorfalls keine Rolle spielen. Doch aufgrund der zunehmenden diskriminierenden Kommentare im Internet ist es uns wichtig, dies in diesem Fall klar zu stellen", betonte Walaschewski.
Da der Verein in der Vergangenheit bereits mit ähnlichen Vorfällen negativ aufgefallen ist, müssen der Spieler und der TSKV Altena mit drastischen Strafen rechnen. Der Spielabbruch wird vor dem zuständigen Sportgericht des FLVW-Kreises Lüdenscheid verhandelt.