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Dersimspor siegt mit 2:0
Chancenwucher und acht Ausfälle

Duisburg: VfL Wedau - Dersimspor 0:2 (0:1)

Der 1. FC Dersimspor ist am frühen Sonntagnachmittag wenigstens im Ergebnis den eigenen Ansprüchen gerecht geworden. Vor dem Tor ging dennoch wenig.

Am siebten Spieltag der Kreisliga A 1 siegten die Neumühler mit 2:0 Toren beim VfL Wedau. Die Treffer für den hoch überlegenen Gast aus dem Duisburger Norden erzielten FC-Spielführer Deniz Tutmaz (39.) und Berkay Cetin (90+1).

„Noch so eine Blamage wie vor einer Woche in Heißen überlebe ich nicht“, stellte VfL-Trainer Michael Bonetzki vor dem Anstoß der Partie der eigenen physischen wie psychischen Verfassung mit Blick auf die 0:8-Klatsche seines Teams am vergangnen Wochenende beim TB Heißen, ein schlechtes Zeugnis aus und legte nach: „Dabei ist es auch heute schon wieder zum Davonlaufen. Mir fehlen ganze acht Stammkräfte.“

"Nominiert wer noch laufen kann"

Der VfL (hier in den grünen Trikots) am Boden. Nicht nur in dieser Szene behielt der Gast die Oberhand.

Der Boden für das nächste Negativerlebnis aus Sicht des VfL war also bereits vor dem Anpfiff an der Masurenalle bereitet, zumal der Linienchef mit Defensivspezialist Norman Ron (Rotsperre) und Mittelfeld-Stratege Christoph Lemm (Magen-Darm-Infekt) auf zwei ganz wichtige Stützen seines Teams verzichten musste. „Ich habe die Kicker nominiert, die noch laufen können“, versuchte Bonetzki dem personellen Notstand mit Humor zu begegnen.

Und tatsächlich ließ die erste halbe Stunde der Begegnung für den VfL nichts Gutes vermuten. Der Gast agierte, die Hausherren reagierten und das oftmals viel zu spät. „Dass es hier noch nicht drei oder vier zu null steht, ist ein Armutszeugnis für unsere Offensive“, wetterte Dersim-Geschäftsführer Hidir Kaplan nach einer der zahlreich vergebenen Tormöglichkeiten seiner Equipe und ließ noch vor dem Pausentee durchblicken: „Im Sturm werden wir personell noch einmal nachlegen. So geht es einfach nicht.“

Neuer Stürmer für Dersim

Der Funktionär weiter: „Wir haben bereits einen Top-Mann an der Angel, den Namen kann ich allerdings noch nicht nennen.“ Dass frischer Schwung vor des Gegners Tor dringend notwendig ist, bewies der Bezirksliga-Absteiger in Halbzeit eins ein ums andere Mal eindrucksvoll. Wahlweise scheiterten vor allem Abdessamad Laktab (16., 32., 37.) und Amil Akyüz (18., 25.) am gegnerischen Torwart oder am eigenen Unvermögen.

Konnte seiner "Rumpf-Elf" am Ende trotz der Niederlage keinen Vorwurf machen: VfL-Trainer Michael Bonetzki.

So war es der überragend agierende Tutmaz, der den FCD gut fünf Minuten vor dem Seitenwechsel in Führung brachte. Aus zentraler Position bugsierte der „6er“ das Kunstleder mit der Picke über die Linie und erlöste so vor allem Geschäftsführer Kaplan - und einen, an der Seitenlinie schier verzweifelnden Dersim-Co-Trainer Hasan Cengiz: „Das war ein wahnsinnig wichtiger Treffer für die Elf“, schnaufte der Assistent von Coach Mohammed Tofa sichtbar erleichtert durch und wusste: „Jetzt müssen wir nachlegen, sonst wird es wieder eng.“

Und tatsächlich: Der VfL schien sich die eigene Kondition für den zweiten Durchgang aufgespart zu haben. Zwar konnten die Grün-Weißen spielerisch auch weiterhin kaum einmal eine gelungene Aktion für sich verbuchen, doch auch der Gegner konnte nun nicht mehr nach Belieben agieren. So sahen die rund 150 Zuschauer lange Zeit ein Match, in dem es auf einmal kaum noch klare Tormöglichkeiten gab. Erst in der Schlussphase zog der Favorit noch einmal am Gashebel.

"Beschissene Situation"

"Hätte deutlich höher ausfallen müssen" - Dersim-Coach Mohammed Tofa war nur mit dem Ergebnis zufrieden.

In der Konsequenz konnte der FCD quasi mit dem Schlusspfiff den Sack doch noch endgültig zumachen. Cetin war nach einem Freistoß zur Stelle und sicherte der Tofa-Elf die letzten Endes hoch verdienten drei Punkte. „Trotz der Niederlage kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, befand VfL-Trainer Bonetzki nach der Begegnung und richtete den Blick bereits wieder nach vorne: „Fakt ist, dass die Situation derzeit einfach beschissen ist. Dennoch kann und möchte ich jetzt nicht die Brocken hinschmeißen. Wir alle müssen uns jetzt zusammenreißen. Nächste Woche kommen einige meiner Kicker wieder zurück, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“

Wohlmöglich auch für den 1. FC Dersimspor, denn dann wartet auf den heutigen Sieger mit Hamborn 90 eines der Spitzenteams der Liga. So weiß Dersim-Trainer Tofa: „Das wird ein ganz anderes Spiel. Nach dem Match wissen wir dann auf jeden Fall, wo wir stehen.“

Und vielleicht hat sich der FCD die beim VfL nicht erzielten Tore ja auch für das Schlagerspiel aufgehoben.

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