Nachdem am letzten Spieltag in der Kreisliga A gleich zwei Spielabbrüche zu verzeichnen waren, weil der Referee angespuckt und in einem Fall zusätzlich auch tätlich angegriffen wurde, schlossen sie sich am Sonntag zu einer Solidaritätsaktion zusammen. Sie blieben den Meisterschaftsspielen in den Fußball-Kreisligen fern und wollten damit deutlich machen, dass es so nicht weitergeht.
Kreisschiedsrichterobmann Wolfgang Richter stand hinter den von den Schiedsrichtern initiierten Aktion: "Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir an die Öffentlichkeit gehen. Es wird doch gar nicht wahrgenommen, mit welchen Schwierigkeiten unsere Kameraden in den Spielen zu kämpfen haben. Viele Spieler glauben, dass wir Freiwild sind, mit denen man umgehen kann, wie man will. Wir wollen deshalb ein Zeichen setzen und hoffen, dass es bei den Vereinen ankommt und ein Umdenken stattfindet. Die Gewalt im Amateur-Fußball hat neue Dimensionen erreicht. Durch Presse- und Fernseh-Berichterstattung wird dieser Trend noch verstärkt. Jugendleiter und Mannschaftsbetreuer wirken nur selten beruhigend auf die Akteure ein, sondern gehen oftmals noch mit schlechtem Beispiel voran."
Es war allerdings nicht das erste mal, dass sich Schiedsrichter in der Form solidarisieren. Bereits im Jahre 2006 geschah Gleiches im Kreis Siegen-Wittgenstein. Dort war es in der Kreisliga innerhalb der Saison gleich zu neun Ausschreitungen gekommen und ein Schiedsrichter schwer verprügelt worden.
Auch im Fußballkreis Aachen wuchs die Anzahl an Spielabbrüchen und Verstößen gegen das Sportrecht von Saison zu Saison. Im Fußballkreis Gotha konnte indes ein Streik abgewendet werden, nachdem in der Partie Finsterbergen gegen Catterfeld ein Schiedsrichter Rippenprellungen und ein blaues Auge davongetragen hatte. Dieser hatte sich gegen einen Boykott der Meisterschaftsspiele ausgesprochen.