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Gelsenkirchen: Hansa Scholven im Porträt
Verein auf der Suche nach verlorenem Glanz

Gelsenkirchen: Hansa Scholven im Porträt
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Zehn Jahre ist es her, dass der SV Hansa Scholven in der Landesliga für Aufsehen sorgte und sich so einen Namen machte. Mittlerweile ist man im Alltag der Kreisliga A angekommen und ist in dieser Saison sogar nach nur sieben Punkten aus zwölf Spielen auf dem vorletzten Rang gelandet. Dabei haben Vorstand und Umfeld ganz andere Vorstellungen und Pläne. [i]Ein Porträt[/i]

Das sagt auch der erste Vorsitzende, Gerd Schröter-Kochmann: "Das ist natürlich sehr enttäuschend für uns, wir hatten ursprünglich das Ziel, besser abzuschneiden als in der letzten Saison" - in der der SV auf dem siebten Rang gelandet ist. Doch Neuzugänge, die die Erwartungen nicht erfüllen und ständige Personalproblematik - die Trainingsbeteiligung in der ersten Mannschaft liegt im Schnitt bei 50 bis 60 Prozent - lassen höhere Ziele schon zu Beginn der Spielzeit in weite Ferne rücken. "Wir verlieren unsere Spiele meistens in den letzten 15 bis 20 Minuten, weil da einfach durch den Trainingsrückstand die Kraft und damit die Konzentratioin fehlt." Die Mannschaft könne sich so natürlich auch nicht einspielen, was sich ebenfalls negativ auf die Gesamtleistung auswirke.

Dabei will man dem aus Landesligazeiten verwöhnten Umfeld zumindest mittelfristig wieder Bezirksligafußball bieten können. Finanziell steht man beim traditionsreichen Club aus Scholven gut da, nur sportlich hapert es eben noch. "Wir wollen zwar weiter nach oben, aber nicht auf Biegen und Brechen."

Vor allem auf dem Transfermarkt will der Club nicht durch unüberlegte Schnellschüsse glänzen, die auch schnell mal nach hinten losgehen können. "Der Großteil der sogenannten Hochkaräter hat vor allem eine große Klappe und hochkarätige Gehaltsforderungen." Die fallen beim SV sofort durch das Raster: "Wir haben finanziell überhaupt keine Probleme und könnten so auch in der Bezirksliga mithalten. Aber wir wollen hier etwas aufbauen, das dann eben auch in der Bezirksliga bestand hat. Söldner brauchen wir nicht."

Daher hat der Verein jetzt mit gravierenden personellen Umstrukturierungen begonnen und will so den Jugendbetrieb ankurbeln. Auch, um nicht immer aus anderen Ställen neue Spieler verpflichten zu müssen. Die Jugendabteilung hat nämlich zwar von den ganz Kleinen über Damen- und Mädchenteams bis zur B-Jugend alles - nur eben keine aufstrebenden Jahrgänge für die Herrenteams. "Das ist aber ein Problem vieler Clubs im Gelsenkirchener Raum und vielleicht auch ein Problem des Umfelds hier," erläutert Schröter-Kochmann. Denn wo die Attraktivität fehlt, fehlt auch die Motivation. "Wir sind halt nicht der S04 und können leider nur Kreisklasse bieten."

Dass der große blaue Nachbar doch nicht so weit entfernt ist, zeigt ein Blick auf die Platzanlage: Denn trainiert wird beim SC Hansa auf der Bezirkssportanlage Baulandstraße, auf deren Grün nebenbei eben auch die Jugendteams des großen blauen Nachbarn ihre Junioren-Bundesligaspiele austragen.

Aber nicht nur der FC Schalke, auch der nächste Nachbar, die Borussia aus Scholven, nutzt das städtische Gelände. Die Stimmung zwischen den beiden Clubs ist, glaubt man diversen Forenkonversationen und formuliert es vorsichtig: angespannt.

Ein großes Thema sind da Fehlverhalten und etwaige Vorfälle zwischen Clubmitgliedern und Vorständen. "Zu diesen Sachen äußern wir uns nicht. Ich bin zwar darüber informiert, aber wenn jemand unter dem Deckmantel der Anonymität wegen persönlicher Konflikte jemanden verunglimpft, dann reagieren wir da nicht drauf", bekräftigt der Vereins-Boss. Auch von einer möglichen Fusion ist die Rede, über die Schröter-Kochmann sagt: "Darüber haben wir uns als Hansa Scholven noch nie Gedanken gemacht. Das würde auch wegen unserer Tradition hier nie auf Zustimmung treffen, und es würde uns sportlich sowie wirtschaftlich nicht helfen."

Womit auch dieses Thema ad acta gelegt werden kann.

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