Seit fünf Jahren gehören die Styrumer fest zur oberen Tabellenhälfte. Aber für ganz oben hat es noch nicht gereicht. In der neuen Saison möchte Mülheims Traditionsverein Nummer eins gerne wieder einen Schritt in diese Richtung machen. Doch die Verantwortlichen bleiben vorsichtig.
„Wir würden schon gerne in Richtung Platz drei oder vier gehen und die Spitze nicht völlig aus den Augen verlieren“, sagt Geschäftsführer Detlef Weides, der in diesen Tagen einmal mehr als Trainer für den erkrankten Wolfgang Heil einspringen muss. Doch Weides kennt die Gesetze des Amateurfußballs nur zu genau. „Ob die Neuzugänge wirklich einschlagen, weiß man immer erst hinterher“, sagt er. Auch Verletzungen oder berufliche Situationen können ein gestecktes Saisonziel beeinträchtigen.
Kader ist breiter aufgestellt
Durch die Neuzugänge haben Trainer Wolfgang Heil und sein neuer Co-Trainer Ömer Özmen zumindest einen breiteren Kader zur Verfügung. Auf der Liste der Abgänge schmerzen am ehesten die Verluste von Domenik Beß, der immerhin neunmal getroffen hat und nun für die zweite Mannschaft in der Parallelgruppe auf Torejagd geht, und von Recep Tuna, den Weides „einen guten Fußballer“ nennt.
Dass Beß mit seinen neun Toren bereits der drittbeste Styrumer Schütze war, zeigt das Problem der Mülheimer. Seit dem Abgang von Dogan Celik fehlt den Schwarz-Weißen ein echter Knipser. Darum setzen sie an der Moritzstraße nun besonders große Stücke auf Christian Beeger. Der Mittelstürmer kommt von Arminia Klosterhardt und hat bei den Sportfreunden Königshardt sogar schon in der Landesliga gespielt. „Wir hoffen sehr, dass er Tore macht“, sagt Weides. In der Vorbereitung traf Beeger bislang dreimal ins Schwarze. Beim Toreschießen setzt der 1. FC aber auch wieder auf Dominik Hirtz, Benjamin Kuhlewey und Thimo Warnke.
Eine wichtige Rolle im Spiel des A-Kreisligisten soll in der neuen Saison Ünal Kara einnehmen. Er ist für den Spielaufbau in der eigenen Hälfte verantwortlich und soll das Spiel von hinten heraus lenken. Diese Rolle verkörperte er zuletzt beim TuS Union 09. Von der Südstraße sind zudem die beiden Mittelfeldspieler Ugur Iskefiyeli und Imran Ömür nach Styrum gewechselt. Auch Imrans Bruder Yasin Ömür, der in Mülheim bereits für den MSV 07 gespielt hat, streift sich in der kommenden Saison das Löwen-Trikot über. Er war zuletzt beim FC Sterkrade 72 aktiv. Für Oguzcan Bahar ist der 1. FC nach Union 09 und dem MFC Vatangücü bereits die dritte Mülheimer Station. Aus der eigenen Jugend haben die Styrumer Abdulhamit Akyüz und Remzi Aslan befördert. Außerdem versucht Torben Kornfeld aus der dritten Mannschaft sein Glück in der ersten Mannschaft.
Im Tor kehrt Birkan Döger vom Stadtteilrivalen Vatangücü zurück und nimmt wieder den Zweikampf mit Patrick Renning auf. Eine echte Nummer eins wird es zunächst nicht geben. „Beide können wir gefahrlos ins Tor stellen, beide werden sich aber auch mal mit der Bank abfinden“, ist sich Detlef Weides sicher. Der Geschäftsführer glaubt, dass die letztjährigen Topteams wieder ganz oben landen werden.