Die Bezirksliga ruft. 77 Punkte bei beeindruckenden 156 Toren stehen zu Buche - Tendenz steigend. Ein immenser Vorsprung auf den Verfolger BV Hiltrop bedeutet den vorzeitigen Aufstieg. Doch die Bochumer haben einen langen Weg hinter sich. Noch im letzten Jahr scheiterte man unglücklich an der Qualifikation zur Relegation, als man am letzten Spieltag nur ein Remis holte. "Sehr bitter", kommentiert Trainer Marcus Himmerich die Ereignisse.
Auch in der darauffolgenden Spielzeit schien sich das Blatt zunächst nicht zugunsten des vorgeschriebenen Ziels Aufstieg zu wenden. Zur Winterpause lag Phönix Bochum bereits mit acht Punkten hinter Spitzenreiter Westfalia Bochum zurück. Die letzten Jahre spielten die Bochumer immer eine Rolle im Titelkampf. Am Schluss jubelten jedoch immer die Kontrahenten.
Dann kam der Schlüsselmoment. "Wir haben uns in der Winterpause zusammengesetzt und uns fest vorgenommen, kein Spiel mehr zu verlieren. Wir wussten, dass wir hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Die Mannschaft zeigte daraufhin absoluten Willen. Die Intensität des Trainings wurde erhöht", erklärt Himmerich gegenüber RevierSport.
Und tatsächlich verlor Phönix Bochum seitdem kein Spiel mehr. Im Gegenteil - mit 18:1, 7:2, 8:2 und 6:0 demontierte Phönix seine Mitstreiter nahezu. Woche um Woche stieg "der Phönix" weiter auf und schon bald ließ auch die Konkurrenz Federn. Wichtig auch dabei die Tore des Wundersturms, bestehend aus Timo Wnuk und Andre Seifert, welche zurzeit über 80 Tore auf ihrem Konto verbuchen können. Dennoch sei letztlich die Mannschaftsleistung ausschlaggebend gewesen, wie Marcus Himmerich berichtet.
14 Siege in Serie haben sich momentan angehäuft und ein Ende ist scheinbar nicht in Sicht. Auch am letzten Wochenende stolperte man nicht etwa in Richtung Bezirksliga, sondern stellte mit einem 4:1-Auswärtssieg noch einmal eindrucksvoll sein Potenzial unter Beweis. "Wir waren natürlich noch auf einen Patzer der Konkurrenz angewiesen, daher haben wir dann spontan, aber dennoch ordentlich gefeiert als der Aufstieg feststand", erzählt Himmerich.
Zum Saisonabschluss soll die Leistung seiner Schützlinge dannerneut begossen werden. Aus den Worten des Phönix-Trainers lässt sich nur erahnen, was am letzten Spieltag an der Bezirkssportanlage vor sich gehen wird. "Wir haben um Bedenkzeit gebeten. Für Zuschauer und Spieler wollen wir etwas planen. Da wird der ein oder andere sicherlich auch einen Tag Urlaub einplanen müssen", schmunzelt der Trainer.
Die Kaderplanung für die kommende Saison hat bei den Bochumern bereits ebenfalls begonnen. "In den kommenden Wochen werden wir unsere Neuzugänge bekannt geben", erklärt Himmerich. Auch mit dem vorhandenen Personal sind sich Trainer und Vorstand bereits einig. "Alle haben für die kommende Saison zugesagt", erklärt Himmerich.
Die Zeichen stehen also gut, dass Phönix Bochum auch in der kommenden Spielzeit einige Überraschungen parat halten wird. "Wir wollen diese Euphorie jetzt mitnehmen und früh wichtige Punkte holen", sagt Himmerich. Abschreiben - Das ist nach dieser Saison klar geworden, darf man den SV Phönix jedenfalls nie.