Die Regularien des Fußballverbands Niederrhein machen es möglich, dass in der laufenden Saison sowohl VFR 08 Oberhausen I als auch die Reserve in der gleichen Liga aktiv sind. Zustandegekommen ist dieses Kuriosum durch den Abstieg der ersten Mannschaft aus der Bezirksliga in der vorherigen Saison. Momentan trennen beide Mannschaften vier Punkte. Die Erste steht mit 19 Zählern auf dem siebten Platz, während die Reserve mit 15 Punkten den elften Tabellenplatz belegt. "Wir spielen in einer engen Liga, die Teams im Mittelfeld sind arg zusammengerückt", erklärt Dennis Klasnitz, Coach der Reserve, den Konkurrenzkampf im Mittelfeld der Kreisliga A.
Kein vereinsinterner Konkurrenzkampf
Franz Tews, erster Vorsitzender des VFR 08, löst die Situation diplomatisch. "Meinen linken Daumen drücke ich der ersten, meinen rechten Daumen der zweiten Mannschaft", beschreibt er und fügt zudem hinzu, dass er "keine der beiden Teams" favorisiere. Auch Klasnitz hält nichts von interner Rivalität: "So etwas wie Konkurrenz im negativen Sinne kennen wir hier nicht."
Wettbewerbsverzerrung steht nicht zur Debatte
Für keine der Mannschaften kommt es jedoch in Frage, zum Wohl der jeweils Anderen absichtlich zu verlieren. "Der Ehrgeiz ist in beiden Teams einfach viel zu groß dafür", glaubt Klasnitz. Tews erläutert außerdem, dass sich eine Wettbewerbsverzerrung nicht mit den "Prinzipien des Vereins" vertrage. An der Tirolerstraße wird der Gedanke des "Fair Plays" gelebt.
Wiederaufstieg ist kein Ziel
Geht es nach Tews, dürfen beide Mannschaften noch gerne länger in der Kreisliga A spielen. "Wir dürfen uns hier im Kreis Oberhausen-Bottrop regelmäßig über Lokalderbys und viele Zuschauer freuen. Das macht einfach mehr Spaß", findet der Vorsitzende. Deshalb trauert er auch der Zeit der Ersten in der Bezirksliga nicht hinterher. "Mit der Situation in der Kreisliga können wir sehr gut leben. Solche Niederlagen, wie wir sie im Vorjahr kassiert haben, sind einfach nicht in unserem Interesse", erläutert der 71-Jährige. "Unsere erste Mannschaft soll sich regenerieren und dann in ein bis zwei Jahren den Wiederaufstieg anvisieren. Dabei sollen uns vor allem junge Spieler helfen", gibt er die Marschroute für die nächsten Jahre vor.