Stiepel hat einen neuen Trainer: Raffael Skrzypczak wird fortan die Geschicke des Bochumer A-Ligisten leiten und tritt die Nachfolge von Dirk Sörries an. Dieser Schritt kam allerdings deutlich schneller als geplant. Im Zuge der Bochumer Hallenstadtmeisterschaften einigten sich Sörries und der Verein auf Auflösung des Vertrages nach dieser Saison. Nur fünf Tage später zogen die Stiepeler Verantwortlichen die Reißleine und beurlaubten Sörries. Skrzypczak übernimmt ab sofort.
Laut Stiepels sportlichem Leiter Carsten Kayser eine langer Prozess: „Wir sind mit hohen Erwartungen in diese Saison gestartet. Vielversprechende Nachwuchsspieler und gute Neuzugänge werteten unseren Kader qualitativ deutlich auf. Die große Ernüchterung kam allerdings gleich zu Beginn der Vorbereitung“, so Kayser, der auf die schwere Verletzung von Neuzugang Tim Hahn anspielt: „Tim hatte sich gleich im ersten Vorbereitungsspiel das Schlüsselbein gebrochen und fiel somit lange Zeit aus. Das war der Beginn einer üblen Verletzungsmisere. Die Ergebnisse passten sich unserer Situation an“.
Personelle Maßnahmen
Zum Ende der Hinserie kehrten mit Tim Hahn, Norbert Kühnapfel (diverse Verletzungen), Tobias Lotz (wiederholt Knieprobleme) und Jens Bückner (Auslandsaufenthalt) vier Leistungsträger zurück. Kayser: „Nach der Rückkehr einiger Leistungsträger gingen wir mit vielen Hoffnungen in die Winterpause“.
Trainer Dirk Sörries konnte wieder aus dem Vollen schöpfen. Dem sportlichen Negativtrend folgten Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft. Sörries sortierte aus, strich einige Spieler aus dem Kader und versetzte diese in die Reserve, um für Ruhe zu sorgen.
„Die Harmonie hat nicht mehr gestimmt“
Unruhe innerhalb der Mannschaft. Genau da setzt Kayser an: „Es ist immer so im Sport. Man sucht nach Gründen für die suboptimale Situation. Gegen Ende des Jahres haben wir dann festgestellt, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer schwierig war. Die Harmonie hat nicht mehr gestimmt. Deshalb haben wir uns entschlossen schon vor dem eigentlichen Ende des Engagements einen Schlussstrich zu ziehen“.
Für Sörries kam dieser Schritt sehr überraschend: „Wenn man sich darauf einigt, zum Ende der Saison getrennte Wege zu gehen, dann aber nur fünf Tage später vorzeitig beurlaubt wird, dann ist das nichts anderes als ein Rauswurf und der kam dann doch überraschend“. Sörries selbst hat sich nichts vorzuwerfen: „Ich wollte für Ordnung sorgen und habe personelle Maßnahmen ergriffen. Scheinbar war genau dieser Schritt das Problem“.
Probleme zu spät wahrgenommen
Carsten Kayser stellt klar: „Wir haben Dirk nichts vorzuwerfen. Unser Verhältnis war stets offen. Leider haben wir die internen Probleme viel zu spät wahrgenommen“.
Jetzt soll es Raffael Skrzypczak richten: „Wir sind davon überzeugt, dass Raffael die Mannschaft aus dem sportlichen Tief führen wird“, so Kayser. Skrzypczaks Vertrag ist vorerst auf die laufende Spielzeit begrenzt. Kayser geht aber davon aus, dass Skrzypczak auch in der kommenden Spielzeit Trainer der ersten Mannschaft in Stiepel sein wird.
Sörries hingegen schaut sich nun nach einer neuen Herausforderung um: „Ich will weiter trainieren. Es gab bereits das ein oder andere lockere Gespräch. Konkret ist aber noch nichts“, so Sörries.