„Es war von Anfang an klar: Diese Saison wird wie ein Überraschungsei. Man muss es erst einmal aufmachen, um zu sehen, was drin ist.“ Allzuviel scheint im Moment nicht drin zu sein, steht die Eintracht doch auf dem letzten Tabellenplatz. Die Situation bei seinem neuen Verein beschreibt Garcia deshalb kurz und knapp: „Es ist dramatisch.“
Charakterlos und unkonzentriert
Einer der Hauptgründe, dass die Überraschung so negativ ausfällt: Die komplett neue Mannschaft. „Es ist nur ein Spieler aus dem Vorjahr geblieben, dazu kommt das neue Trainerteam. Wir müssen uns erst alle noch finden.“, erklärt Garcia. Der Kader scheint den Anforderungen jedoch nicht zu genügen. „Wir werden uns in der Winterpause auf jeden Fall noch einmal verstärken. Wir brauchen noch einen Torwart – wir haben im Moment nämlich nur einen – und wir müssen für die Offensive noch ein, zwei Leute holen.“
Die aktuelle Mannschaft hat derzeit noch einige Probleme. Auch Charakterlosigkeit und zu wenig Motivation wirft Garcia seinen Spielern vor. „Einige lassen viel zu schnell die Köpfe hängen“, ärgert er sich. „Wenn wir, wie am Sonntag, schnell Gegentore kriegen, ist es immer schwer, so ein Spiel noch zu drehen. Aber das einige dann aufhören Fußball zu spielen und unkonzentriert sind, das darf nicht sein.“ Am Sonntag hagelte es für die Eintracht die zweite deftige Klatsche: Die Mannschaft verlor zuhause gegen die SF Gelsenkirchen mit 1:8.
„Der ganze Verein steht hinter uns“
Und das, obwohl die Sportfreunde - derzeit auf Platz zehn - alles andere als ein Spitzenteam sind. „Gegen Mannschaften die oben stehen fällt es uns leichter“, meint Garcia. Vor zwei Wochen zum Beispiel verlor seine Mannschaft in der Nachspielzeit gegen den Spitzenreiter Erler SV mit 1:2 - „und keiner von denen hätte sich beschweren dürfen, wenn wir das Spiel gewinnen. Wenn wir konzentrierter wären, würden wir solche Spiele, die wir dominieren, auch mal nach Hause bringen.“ Ohne die notwendige Konzentration stehen nach zehn Spielen nur vier Punkte auf dem Konto.
Davon ausgehend, dass die Eintracht gegen Teams von oben besser spielt, als gegen die Kellermannschaften, hat das Team von Trainer Garcia am nächsten Sonntag schlechte Karten: Es geht zum Etus 34 Gelsenkirchen, im Moment 14. in der Tabelle - „das erste Endspiel für uns“, findet Garcia. „Aber wir haben jetzt nur noch Endspiele. Wir brauchen alle Punkte, egal gegen wen.“ Sollte die Mannschaft am Sonntag gewinnen, würde sie den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze bewahren – wenn nicht, droht die Eintracht abzurutschen. Allerdings meint Garcia: „Der ganze Verein steht hinter uns. Erst am Sonntag war der Geschäftsführer nach dem Spiel in der Kabine. Wir, die Mannschaft und ich, genießen noch das volle Vertrauen. Das ist das Wichtigste.“