Zur Halbzeitpause wurde der Testkick jedoch von einer bösen Überraschung überschattet. "Wir sind in die Kabine gekommen und haben gesehen, dass all unsere Taschen durchwühlt waren und teilweise fehlten. Alles war weg: Handys, Autoschlüssel, Geldbörsen, Schuhe, Jacken - wir wurden von oben bis unten komplett ausgeraubt", erklärt Peter Herms, 1. Vorsitzender der "Schachbretter".
Die "Kroaten" sind nicht die erste Mannschaft, die am Kaiserpark sprichwörtlich "leer nach Hause gegangen ist". In der Vergangenheit hatte der BVA schon des Öfteren mit Diebstählen zu tun. "Das ist ein echtes Dilemma. Es tut uns wahnsinnig Leid. Zuletzt wurde auch die Kabine unserer Mädchenmannschaft, die mit einem Drahtkäfig gesichert ist, mit einem Bolzenschneider geknackt. Es ist unglaublich, was hier passiert. Doch was sollen wir machen? Wir sind nur ein paar ehrenamtliche Mitarbeiter. Wir können doch nicht immer einen Mann für das ganze Spiel in die Kabine abstellen", sagt Manfred Blum, Sportlicher Leiter des Altenessener Traditionsklubs.
Mit der Kriminalität in Altenessen hat nicht nur der BVA zu kämpfen. In der Vergangenheit kam es auch oft zu Übergriffen am Altenessener Bahnhof. "Die Polizei muss da viel mehr Präsenz zeigen. Ich höre immer nur, dass sie zu wenig Personal hat. Aber es kann doch nicht sein, dass es in unserem Stadtteil zu solchen Dingen kommt. Wir ärgern uns alle schwarz darüber, was hier passiert", sagt Blum.
Den "Kroaten" hilft das wenig, denn die Spieler haben nun viele Beamtengänge vor sich. "Wir mussten alles sperren lassen. Sei es Geld- oder Handykarte. Zudem müssen wir neue Personalausweise und Führerscheine beantragen. Manche von uns sind sogar gezwungen, die Auto- und Hausschlösser wechseln zu lassen. Die ganze Sache ist sehr, sehr bitter. Das ist unbeschreiblich. Wir wollten doch nur ein Freundschaftsspiel bestreiten", ist Martin Herms, NK-Kapitän, schockiert.