Gleich sieben A-Junioren hatte Herbert Stoffmehl, Trainer des RSV, vor der vergangenen Spielzeit in die erste Mannschaft hochgezogen. Die jungen Burschen bewährten sich gut, konnten aber auch nicht verhindern, dass die Mülheimer letztendlich nur auf dem fünften Platz landeten.
Gerade die damals mangelnde Erfahrung macht Stoffmehl rückblickend als Manko aus. "Die Jungs haben nun aber ihr Lehrjahr hinter sich. Ich erwarte jetzt noch wesentlich mehr von ihnen", richtet der Coach eine offensive Ansprache in Richtung seiner Jungspunde.
"Die Jungs haben ordentlich abgezappelt"
Akribisch bereitet sich der RSV auf die neue Saison vor. Zum zweiten Mal in Folge gewann Mülheim den Thierbach-Cup, den Stadtkonkurrent Rot-Weiß ausrichtet. Dabei gelangen der Stoffmehl-Elf tolle Siege gegen Bezirksligaklubs. "Wir haben einen richtig guten Ball gespielt", schnalzt der RSV-Trainer mit der Zunge.
Zuletzt begab sich die Mannschaft in ein dreitägiges Trainingslager in die Nähe von Legden. Neben schweißtreibenden Einheiten sowie einem Testspiel stand für die Spieler und das Trainerteam am Abschlussabend ein feuchtfröhlicher Besuch im Dorf Münsterland an. "Da haben die Jungs ordentlich abgezappelt. Das hatten sie sich nach den anstrengenden Tagen aber auch verdient", berichtet Stoffmehl.
"Die Offensive ist unsere große Stärke"
Neben der Feierei und dem Bolzen von Kondition besorgte das Trainingslager auch die Integration der fünf Neuzugänge. Insbesondere Hakan Üzrek, Janus Briks (beide VfB Speldorf II), Aimad Jelil (TSV 1889 Gießen-Klein-Linden) und Karim Nasr (TSV Heimaterde) machen sich berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz. Marcel Schauenburg (Turnerbund Heißen II) wird es dagegen im Kampf um die Stammplätze "schwer haben", wie Trainer Stoffmehl berichtet.
Auch in der neuen Saison wird beim RSV eine klar offensive Ausrichtung vorgegeben. Die Stürmer Üzrek und Briks sollen gemeinsam mit Sebastian von Cyrson und Julian Kopka im Angriff für Furore und ordentlich Torgefahr sorgen. "Die Offensive ist unsere große Stärke", weiß Stoffmehl nur zu gut.
Erfahrene Spieler wie Dominik Fritsch oder Markus Büttner sollen dafür sorgen, dass auch die Defensive stand hält und vor allem wesentlich sicherer steht, als noch in der vergangenen Saison, als 49 Gegentore eine zu hohe Hypothek für den Aufstiegskampf darstellten. Der nun auch in der Breite besser aufgestellte Kader wird sich nach Ansicht Stoffmehls mit vielen Teams um die oberen Plätze balgen. Neben Hilalspor, Dersimspor, Croatia Mülheim oder dem MSV 07 II schätzt der RSV-Coach insbesondere die beiden Aufsteiger Duisburg 08 und den TuS Mündelheim bärenstark ein. "Ich gehe davon aus, dass diese beiden Mannschaften ganz oben mitmischen", prognostiziert Stoffmehl.
Doch wer weiß: Sollte der RSV sich dennoch in dieser Liga durchsetzen, wartet zur Belohnung vielleicht erneut das Dorf Münsterland. Denn gebührend feiern kann diese Mannschaft offensichtlich, und das selbst nach hartem Training.