Nach einer vierwöchigen Pause rollt der Ball am Wochenende wieder in der U19-Bundesliga. Der Modus mit insgesamt nur 15, durch spielfreie Wochenenden zerstückelte Spieltagen sorgt bei vielen Vereinen für Unmut, für den VfL Bochum kam die jüngste Unterbrechung allerdings zur rechten Zeit. Denn sie fiel genau in den Zeitraum, in dem Trainer Heiko Butscher bei den Profis einspringen musste.
Nach zwei Wochen als Interimscoach hat Butscher das Bundesliga-Team zum Wochenstart in die Hände von Thomas Letsch übergeben und ist zurück zu seinen A-Junioren gekehrt.
Wobei: Wirklich weg war der 42-Jährige nicht, wie er berichtet. Trotz seines Engagements bei den Profis habe er gemeinsam mit Co-Trainer Marc-André Kruska weiterhin die Einheiten der U19 geleitet. "Das war zeitlich kein Problem und als Trainer will man ja auf dem Platz stehen - da sollte man zwei Einheiten schon verkraften können."
Schwieriger sei dagegen gewesen, "den Schalter im Kopf umzulegen", sagt Butscher und erklärt: "Wenn man plötzlich die wichtigste Mannschaft des Vereins trainiert, macht man sich natürlich viele Gedanken und steckt sehr tief in der Materie." Und davon könne man sich nicht auf Knopfdruck frei machen, wenn das Profitraining vorbei ist und die Talente den Rasen betreten.
VfL Bochum: U19 startete mit sieben Punkten aus vier Spielen
Doch jetzt kann sich Butscher wieder allein auf seine Hauptaufgabe konzentrieren. Die U19 ist mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage in die Saison gestartet. "Insgesamt war das okay", fasst Butscher kurz und bündig zusammen. Nur mit der 2:5-Pleite gegen Spitzenreiter 1. FC Köln am letzten Spieltag vor der Pause zeigte er sich nicht einverstanden. "Das Spiel haben wir aufgrund einer schwachen Leistung verdient verloren."
Was Butscher hingegen freute: 14 Tage, nachdem sich der VfL in der Liga mit 1:1 vom MSV Duisburg trennte, trafen die Revierklubs im DFB-Pokal der A-Junioren erneut aufeinander - und diesmal setzten sich die Bochumer durch. "Da konnte ich innerhalb von zwei Wochen eine deutliche Entwicklung erkennen. Man hat gesehen, dass die Jungs die Videoanalyse aufgesogen und umgesetzt haben."
Und auch für die Trainingsarbeit in der pflichtspielfreien Zeit verteilte der Ex-Profi ein Lob. "Durch den nicht optimalen Spielmodus mit den vielen Pausen fehlt der Rhythmus. Daher ist es sehr wichtig, dass wir die Spannung hochhalten. Die Jungs tragen das voll mit und treten sehr fokussiert auf."
An diesem Wochenende rollt der Ball dann wieder in der Liga. Die Bochumer sind beim punktgleichen Bayer Leverkusen zu Gast (Samstag, 11 Uhr). "Das wird ein hochinteressantes Spiel", kündigt Butscher an. "Leverkusen ist sehr spielstark, wir auch - solange wir immer kompakt und gut organisiert auftreten."