„Das war überragend, was die Jungs da geleistet haben“, betonte ein sichtlich stolzer Damian Apfeld im Gespräch mit RevierSport. Seine U19-Auswahl hatte soeben Borussia Dortmund niedergerungen und somit den Halbfinaleinzug gesichert.
Es war generell überragend, was die U19-Mannschaft Rot-Weiss-Essens beim 10. EMKA Ruhr-Cups so leistete. Als einziger Niederrheinligist des Turniers bezwang der Absteiger Bundesligist VfL Bochum (1:0), einen UEFA-Youth-League-Teilnehmer mit Atlético Madrid (1:0) und eben den BVB, der amtierende Meister und ebenfalls ein Teilnehmer der Junioren-Königsklasse. Und das obwohl diese Klubs am Ende ihrer Vorbereitungen stehen und RWE erst am Anfang!
Folglich war es vielleicht kein Wunder, dass die Essener gegen die vermeintlich überlegenen Gegner so aggressiv zu Werke gingen und befreit aufspielten. „Für uns war das eine Ausnahme, überhaupt an so einem Turnier teilnehmen zu dürfen“, erklärt Apfeld, „wir sind ja nur durch fünf Umstände und drei Zufälle überhaupt hier reingerutscht“. Gemeint ist damit vor allem der Ausschluss des AC Mailand aufgrund der Missachtung der Financial-Fair-Play-Regularien.
„Ich habe den Jungs gesagt, genießt das, zeigt Leistung. Wir trainieren wie ein Bundesligist, also messt euch. Das haben die Jungs gemacht“, bilanzierte der RWE-Trainer.
Apfeld lobt Team und tritt auf die Bremse
Nach so einer Leistung auf so einem hohem Niveau könnte man natürlich schnell übermütig werden. Das weiß auch Apfeld, der dementsprechend direkt auf die Bremse tritt: „Wir nehmen das hier als Team-Maßnahme. Wenn wir meinen, wir können jetzt nachlassen weil jetzt alles toll lief, dann sind wir auf einem verkehrten Weg und dann geht es in die andere Richtung“.
Den Rückenwind, den seine Mannschaft - unabhängig vom letztendlichen Abschneiden - aus dem Ruhr-Cup mitnehmen wird, sieht der 33-Jährige folglich mit gemischten Gefühlen: „Wir müssen auch wieder geerdet werden und ab Montag wieder Demut an den Tag legen, Bodenständigkeit. In der Meisterschaft erwartet uns der Alltag und da sieht es ganz anders aus."
Zunächst einmal kann seine Mannschaft aber den Halbfinaleinzug genießen, vielleicht sogar etwas mehr. „Schauen wir mal“, sagt Apfeld in Hinblick auf das Duell mit dem nächsten Bundesligisten, Borussia Mönchengladbach. Sollte RWE das auch gewinnen, werden seine Jungs am Montag erstmal nicht so leicht einzufangen sein. Dann geht es weiter mit der Vorbereitung.
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