Fünf Tage - von Donnerstag, 7., bis Montag. 11, Februar - verbrachte der 41-jährige Fahrenhorst bei Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon. "Ich habe bei Benfica hospitiert und sehr viele Erkenntnisse gewonnen. Das waren hochinteressante fünf Tage auf dem Campus von Benfica", sagt Fahrenhorst.
Der ehemalige Profi, unter anderem VfL Bochum und MSV Duisburg, konnte in Lissabon beobachten, wie Benfica im Nachwuchs arbeitet. Interessant: Benfica holt die talentiertesten Fußballer erst mit 14 Jahren in den Campus nach Lissabon. Bis zum 13. Lebensjahr bleiben die Talente in ihrem gewohnten Umfeld. "Dafür hat Benfica gleich fünf Stützpunkte in ganz Portugal - zwei im Norden, zwei im Süden und einen im Zentrum des Landes", erklärt Fahrenhorst.
Auf dem Benfica-Campus mal angekommen, geht es für die größten Talente Portugals dann richtig los. 7.30 Uhr Schule, 14 Uhr zurück auf den Benfica-Campus. Hausaufgaben, Individual- und Mannschaftstraining. Der Unterschied zu Deutschland und seinen Nachwuchsleistungszentren? Fahrenhorst: "Ich hatte das Gefühl, dass die Trainer in Lissabon mehr Zeit für den einzelnen Spieler haben. Vielleicht liegt das daran, dass die Schulen mit dem Vereinen, in diesem Fall Benfica, besser kooperieren."
Fahrenhorst hat einen Einblick in die das Innenleben von einer der größten Talentschmieden im Weltfußball gewinnen dürfen. Vor allem die die Technik der Nuno Gomes', Simaos und Cristiano Ronaldos von morgen beeindruckte ihn. "Hier wird sehr viel auf das Fußball spielen geachtet. Die Jungs sollen spielen, spielen und nochmals spielen. Die Begeisterung ist bei jedem Einzelnen sehr groß. Das ist auch in den Familien der Fall. Der Fußball genießt einen hohen Stellenwert in Portugal", erzählt Fahrenhorst. Warum die Portugiesen technisch so beschlagen sind, glaubt Fahrenhorst zu wissen. Fahrenhorst: "Ich habe sehr zierliche Jungs kennengelernt, die am Ball der Wahnsinn waren. Einige von denen würden bei uns in Deutschland wohl durch das Sieb fallen. In Portugal lässt man den Jungs im physischen Bereich wohl mehr Zeit."
Schalke hat 16 Punkte Rückstand auf Dortmund. Fahrenhorst: "Das ist eine klare Hausnummer"
Physisch weit ist Dortmunds Youssoufa Moukoko - das Ausnahme-Talent in der U17-Bundesliga. Am Samstag werden Fahrenhorsts Schützlinge versuchen Moukoko, 28 Tore in 16 Spielen, und Co. zu stoppen. "Wir spielen gegen das Ausnahme-Team Deutschland. Dortmund ist amtierender Meister und in dieser Saison noch ungeschlagen. Wir haben ein Heimspiel, sind hoch motiviert und freuen uns auf dieses Duell. Die Zuschauer erwartet ein emotionales Spiel, welches von der Rivalität geprägt sein wird", blickt Fahrenhorst in Richtung Sonntag.
Dass die Schalker aktuell satte 16 Punkte hinter dem BVB liegen, ist für Fahrenhorst kein Zufall: "Das ist eine klare Hausnummer. Vielleicht wären drei, vier Punkte weniger Rückstand angemessener. Aber letztendlich spiegelt das aktuell den Unterschied zwischen Schalke und Dortmund im U17-Bereich wider."
Am Sonntag haben die Schalker die Möglichkeit wenigstens in einem Spiel über 80 Minuten die Oberhand gegen den BVB zu haben.
Autor: Krystian Wozniak