Für die Essener SG mit Trainer Nicolas Scholz beginnt mit dem Spiel in Kray das Abenteuer Niederrheinliga. Im Essener Süden wird Realismus groß geschrieben. "Wir sind der komplette Außenseiter", gibt Scholz zu verstehen, fügt aber an: "Schlagen können wir alle."
Die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit beschreibt der Trainer als mäßig. Nach der Saison und über den Sommer hat er seiner Mannschaft knapp vier Wochen Urlaub gegeben, um die kräftezehrende Saison aus der Leistungsklasse samt Aufstiegsqualifikation aus den Knochen zu bekommen.
"Wir hatten viele im Urlaub und selten die vermeintliche Startaufstellung zusammen", erklärt Scholz. Einige Spieler aus der nominell zweiten Reihe haben ihre Chance genutzt und sich in den Fokus des Trainerteams gespielt.
Die Ergebnisse aus den Vorbereitungsspielen lassen nur bedingt Rückschlüsse auf die Verfassung der Mannschaft zu. Gegen TuRa 88 Duisburg setzten sich die Essener zum Abschluss mit 14:3 durch. Zuvor gab es ein Wechselbad der Gefühle: Gegen die Spvgg. Erkenschwick unterlag man mit 0:4, gegen TSC Eintracht Dortmund siegten die Süd-Essener mit 6:1. Davor setzte es zwei Niederlagen: 2:4 gegen DJK TuS Hordel und ein 2:9 gegen DJK Blau-Weiß Mintard.
Die DJK TuS Hordel war ein sehr beliebter Testspielgegner der Niederrheinligisten. Die Bochumer trafen nicht nur auf die ESG, sondern auch auf den Wuppertaler SV (4:3), ETB Schwarz-Weiß Essen (2:2) und auf den kommenden Gegner FC Kray (1:3). "Man kann die Ergebnisse aufgrund der verschiedenen Fortschritte in der Vorbereitung aber nicht vergleichen", erklärt Scholz.
Als Saisonziel wird an der Hubertusburg ganz klar der Nicht-Abstieg ausgegeben. "Eine so starke Niederrheinliga gab es die letzten Jahre nicht. Die ersten sieben bis acht Plätze werden stark umkämpft sein."
Scholz hat den kommenden Gegner zwei Mal selbst beobachtet. "Sie spielen das typische Kray-Pressing, mit vielen vertikalen Bällen und hohem Tempo", analysiert der Trainer. "Sie haben sich gut verstärkt, haben einige Spieler aus Nachwuchsleistungszentren dazu geholt - aber auch zwei, drei Verletzte." Aufgrund dessen kann Scholz die womögliche Spielweise der Ost-Essener nicht vorhersagen. "Vielleicht spielen sie deswegen auch etwas abwartend und zurückhaltender."