Ein Tag zum Vergessen für alle Beteiligten von Rot-Weiss. Nachdem Schiedsrichter Christopher Schütter nach 93 Minuten mit dem Schlusspfiff die Begegnung beendete, machte sich auf der Essener Bank die große Ernüchterung breit. Die Spieler fielen zu Boden und blickten ins Leere, während RWE-Trainer Antonius Kotziampassis und seine Assistenten noch auf dem Rasen Gründe für den gescheiterten Klassenerhalt suchten. „Es ist enttäuschend. Wir hatten uns heute etwas vorgenommen. Das Gegentor hat uns verkrampft, dazu noch die Verletzung von Simon Skuppin. Wir haben alles rausgehauen, die Jungs haben gekämpft. Es hat leider nicht gereicht und es ist besonders traurig, dass es so zu Ende gegangen ist“, erklärte Kotziampassis unmittelbar nach Abpfiff der Partie.
In einer umkämpften Begegnung an der Bezirksportanlage Überruhr erwischten die Essener zunächst den besseren Start und konnten die Domstädter unter Druck setzen. Dennoch sorgte FC-Stürmer Sinan Karweina mit dem 0:1 für die kalte Dusche im Abstiegskampf (20.). „Wir hätten es in der ersten Halbzeit verdient gehabt, in Führung zu gehen“, klagte Kotziampassis. In der Folge wirkte die RWE gehemmt und musste nur kurze Zeit später den nächsten Rückschlag verdauen. Im Luftkampf mit dem Kölner Sven Sonnenberg verletzte sich Mittelfeldspieler Skuppin schwer und musste nach minutenlanger Behandlung auf dem Rasen ins Krankenhaus gebracht werden.
Dennoch kam RWE in der zweiten Halbzeit stärker zurück. Ein sehenswertes Freistoßtor durch Ismail Remmo zum zwischenzeitlichen 1:1 sorgte noch einmal für Hoffnung, welche sich durch die Zwischenstände auf den anderen Plätzen in Oberhausen und Bochum verstärkte. RWE benötigte ein weiteres Tor, um die Klasse zu halten, kassierte aber durch Karweina den erneuten Rückstand (75.). Zehn Minuten vor Abpfiff an der Bezirksportanlage wurde es dann auch den Verantwortlichen rund um das Trainergespann klar: Der Abstieg aus der Bundesliga steht fest. Während die Begegnungen in Bochum und Oberhausen eher abgepfiffen worden waren, erübrigten sich die letzten theoretischen Chancen der Essener auf den Klassenerhalt. Dennoch rannte RWE weiter an, und erzielte durch Bosicki noch den Ausgleich (90.). Damit blieb die U19 unter der Regie von Kotziampassis, der das Amt erst vor zwei Wochen übernahm, zwar ungeschlagen, doch freuen konnte sich verständlicherweise nach dem Abpfiff niemand. „Auch ein Sieg hätte ja bekanntlich nicht gereicht, weil die Ergebnisse nicht so waren, wie wir uns das vorgestellt haben.“, betonte der RWE-Coach und fuhr fort: „Wir hatten das schon seit ein paar Spielen nicht mehr in unserer Hand. Die Situation war schwierig. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen.“
Auch der Kölner Coach Boris Schommers zeigte sein Mitgefühl mit den niedergeschlagenen Essenern. „Es tut mir leid für Rot-Weiss Essen, dass sie es nicht geschafft haben. Nichts desto trotz wollten wir natürlich unser Spiel gewinnen. Ich wünsche den Essenern für die nächste Saison alles Gute und dass sie das wieder hinbekommen.“
Damit spielt Rot-Weiss Essen in der kommenden Saison in der Niederrheinliga und muss dann gegen Teams wie Büderich und Ratingen antreten.