"Einen glücklichen Sieg", nennt Hoffmann das knappe 2:1 im Auswärtsspiel beim Kellerkind Rot-Weiss Essen am vergangenen Sonntag. "Da müssen wir nichts beschönigen. Das hätte genauso gut anders ausgehen können," meint der Coach des BVB und fügt hinzu: "Die Essener haben gut verteidigt und waren stark in den Zweikämpfen. Es war eine schwierige Aufgabe."
Für das kommende Spitzenspiel gegen Leverkusen fehlt Orel Mangala, der gegen RWE einen Treffer erzielte, jedoch aufgrund seiner fünften Gelben Karte, genauso wie Amos Pieper und Jan-Niklas Beste, die im Spiel gegen RWE glatt Rot sahen. Hinzu kommen die vielen Verletzten, die Hoffmann vor einer zusätzlichen Aufgabe stellen, die gepaart mit dem starken Gegner, eine eher ungünstige Ausgangslage schaffen. Diese schätzt Hoffmann realistisch, unbeachtet der jüngsten Erfolge, ein: "Ich sehe Leverkusen als Favoriten für Sonntag," meint Hoffmann entschieden und hat dafür eine einfache Erklärung: "Leverkusen kann aus dem Vollen schöpfen und die Vorzeichen stehen anders als beim 4:2-Sieg im Hinspiel." Unbeachtet der dünnen Personaldecke und der veränderten Ausgangslage hat Hoffmann jedoch vollstes Vertrauen in seine komplette Mannschaft: "Die Jungs, die Sonntag auf dem Platz stehen, werden sicher alles geben."
Genau diese Einstellung immer alles geben zu wollen und auch schwierige Phasen der Saison gemeinsam durchzustehen, sieht Hoffmann als Schlüssel für den bisherigen Erfolg: "Nach den Niederlagen gegen Gladbach und Bochum haben wir gemeinsam die richtigen Konsequenzen gezogen", erinnert er sich. Besonders lobt er dabei die Anpassungsfähigkeit seiner Jungs: "Wir passen uns immer gut dem Gegner an, nehmen die Bedingungen so, wie sie sind."
Vier Spieltage vor Saisonende kann der Meisterschaftskampf kaum enger sein. Mit Schalke, Leverkusen und eben dem BVB kämpfen drei U19-Teams um den Titel in der Bundesliga-West-Staffel. "Das sind vier Finalspiele, da gibt es keinen Zweifel. Jeder Punkt ist entscheidend", weiß auch Hoffmann. Doch für ihn läuft es keinesfalls auf einen bloßen Dreikampf hinaus: "Bochum wird eine Rolle spielen. Die schreibe ich noch lange nicht ab." Für die Bochumer spricht, dass Leverkusen noch gegen Dortmund und Schalke ran muss und sich die Teams somit gegenseitig Punkte wegnehmen würden. Siegt der VfL, wären sie in diesem Fall lachender Vierter. Hoffmanns Marschroute für die letzten Spiele ist daher auf Kontrolle ausgelegt: "Wir müssen Ruhe und Geduld an den Tag legen und dürfen unseren Plan, das Spiel zu kontrollieren, nie aus den Augen verlieren."
Klappt das schon am Sonntag gegen Leverkusen, hat die Hoffmann-Elf beste Voraussetzungen einen weiteren Erfolg für die jahrelang sehr erfolgreiche U19 des BVB zu verbuchen.