Marc Zoro ist zum zweiten Mal binnen drei Tagen zum Opfer von rassistischen Angriffen geworden. Beim Pokalspiel FC Parma gegen Inter Mailand (0:1) am Mittwochabend ertönten aus den Reihen der Inter-Fans Gesänge gegen den Nationalspieler der Elfenbeinküste, der in der Serie A beim FC Messina spielt. Mit beleidigenden Chören wurde Zoro aufgefordert, Italien zu verlassen.
Zoro war am Sonntag im Heimspiel gegen Inter Mailand (1:2) Opfer von rassistischen Schmährufen geworden und hatte deswegen auf einen Spielabbruch plädiert. Nachdem jeder Ballkontakt des Verteidigers von den Inter-Fans mit Affenlauten begleitet worden war, nahm er in der 66. Minute den Ball in die Hand und marschierte auf den vierten Offiziellen zu, ehe er von anderen Spielern - darunter auch Inter-Star Adriano - zum Weiterspielen überredet wurde.
Als Protest gegen die rassistischen Sprechchöre gegen Zoro werden in dieser Woche alle Spiele der italienischen Profi-Ligen und im Cup fünf Minuten später angepfiffen. Die Spieler aller Teams werden mit einem großen Spruchband mit der Aufschrift "Nein zum Rassismus" einlaufen.
Mehrere Inter-Kicker unterstützen "Stoppt den Rassismus"
Mehrere Inter-Kicker spielten am Mittwoch mit einem Armband, auf dem der Slogan "Stoppt den Rassismus" zu lesen war. Inter-Chef Massimo Moratti verurteilte die rassistischen Chöre: "Inter ist eine Mannschaft mit zahlreichen ausländischen Spielern." Der Präsident der Spielergewerkschaft (AIA), Sergio Campana, will Zorro wegen seines mutigen Protestes gegen den Rassismus in den Stadien in den Vorstand berufen. "Dies ist mehr als ein symbolischer Akt. Wir können gemeinsam nach Initiativen gegen den Rassismus suchen", sagte Campana.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) kündigte ebenfalls Maßnahmen gegen den Rassismus im Fußball an. UEFA-Präsident Lennart Johannson berichtete in der schwedischen Tageszeitung "Aftonbladet" von "Ermittlungen der UEFA-Organe". Die UEFA sieht den Rassismus in den Stadien als europaweites und nicht als ein rein italienisches Problem an.