Drei Klubs, eine Schicksal: Die Aktienkurse von Italiens börsennotierten Fußballvereinen befinden sich auf Talfahrt. Das Wertpapier des finanziell angeschlagenen Traditionsvereins Lazio Rom hat seit ihrer Erstnotierung im Jahr 1998 66 Prozent ihres Wertes verloren. Nun zieht Lazio sogar den Rückzug von der Börse in Mailand in Betracht.
Als der Klub an die "Borsa Italiana" gegangen war, war eine Aktie 3,047 Euro wert, am Montag stürzte der Kurs auf 40 Cent. Der Börsenrückzug gilt als Schwerpunkt im Sanierungsprogramm, an dem der neue Lazio-Präsident Claudio Lotito arbeitet. Der Unternehmer hatte im vergangenen Jahr einen 32-prozentigen Anteil am Verein erworben, der seit dem Zusammenbruch seines Mehrheitsaktionärs, des Lebensmittelkonzerns Cirio, um seine Zukunft kämpft.
AS-Boss Sensi erwägt Verkauf
Auch Lazios Stadtrivale AS Rom erwägt den Abzug von der Mailänder Börse. Der Klub, der am 23. Mai 2000 mit einem Preis von 5,5 Euro pro Aktie debütiert hatte, brach vergangene Woche auf 0,525 Euro pro Aktie ein. Der Erdölmagnat Franco Sensi, der den Börsengang in die Wege geleitet hatte, überlegt den Verkauf des Klubs.
Nur wenig besser geht es der "alten Dame" Juventus Turin. Der italienische Meister hatte im Dezember 2001 mit einem Preis von 3,7 Euro debütiert. Derzeit kann man Juve-Aktien zum Schleuderpreis von 1,373 Euro kaufen.