Rudi Völler ist nicht mehr Trainer des italienischen Erstligisten AS Rom. Der ehemalige Teamchef der deutschen Nationalmannschaft ist nach nur 26 Tagen von seinem Traineramt zurückgetreten und reagierte damit auf den Fehlstart seiner Elf in der italienischen Serie A, der in der 1:3-Niederlage in Bologna seinen Höhepunkt erreichte. Der Weltmeister von 1990 war wenige Wochen nach seinem Rücktritt als Coach von Vizeweltmeister Deutschland erst im August nach Rom gewechselt. Roms Sportdirektor Franco Baldini kündigte nach Völlers Demission an, den gebürtigen Hanauer noch zu einem Meinungswechsel bewegen zu wollen.
Klubführung hofft auf Sinneswandel
"Völler hat sich von den Spielern nicht unterstützt gefühlt und sieht sich nicht mehr in der Lage, die Einstellung und Leistung der Mannschaft zu verbessern", erläuterte Roms Sportdirektor Franco Baldini den Rücktritt des früheren Roma-Profis. Roms konsternierte Klubführung hoffte am Samstagabend allerdings auch noch auf einen Sinneswandel von Völler, der von 1987 bis 1992 bei dem Klub aus der "Ewigen Stadt" als Profi auf Torejagd gegangen war (45 Treffer in 142 Serie-A-Spielen). "Wir haben Rudi gebeten, seine Entscheidung noch einmal bis Sonntag zu überdenken", sagte Baldini.
Niederlage gegen neun Spieler
Der italienische Spitzenklub AS Rom rutscht sportlich immer tiefer in die Krise. Am vierten Spieltag der Serie A unterlag der bisherige Tabellenzwölfte beim zwei Ränge tiefer stehenden FC Bologna 1:3 (0:3). Die Hauptstädter konnten auch kein Kapital daraus schlagen, dass Bologna die Partie nach zwei Platzverweisen lediglich mit neun Spielern beendete. Damit sind die Römer seit drei Ligapartien sieglos.
Totti mit dem Ehrentreffer
Drei Tage vor dem Champions-League-Hit beim spanischen Rekordmeister Real Madrid lag die Mannschaft des früheren Teamchefs der deutschen Nationalelf durch Treffer von Mourad Meghni (5./37.) und Giacomo Cipriani (34.) bereits nach 37 Minuten mit 0:3 zurück. Auch die anschließende Überzahl durch Platzverweise gegen Torschütze Cipriani (39.) und den griechischen Europameister Theodoris Zagorakis (51.) konnten die Römer nur noch zum Ehrentor durch Nationalspieler Francesco Totti (60.) nutzen. "Rudi hat schon vor dem Spiel in Bologna auf die Probleme innerhalb der Mannschaft hingewiesen, doch die Partie hat die Schwierigkeiten nur noch größer gemacht", so Sportdirektor Baldini.