Der vom Konkurs bedrohte italienische Erstligist Lazio Rom kann sich der Loyalität seiner Spieler gewiss sein. Um den finanziellen Zusammenbruch zu vermeiden, verzichten die Lazio-Profis auf Monatsgehälter in Höhe von zwölf Millionen und erhalten dafür im Rahmen einer Kapitalaufstockung Lazio-Aktien.
"Aus Liebe zu diesem Klub"
"Wir haben ein weiteres Opfer aus Liebe zu diesem Klub gebracht. Wir alle haben uns zu diesem Schritt entschlossen", erklärte Lazio-Kapitän Sinisa Mihaijlovic in der Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Dem Sanierungsplan schloss sich auch Trainer Roberto Mancini an, der fünf Monatsgehälter in Aktien des Klubs umwandelte.
Kapitalaufstockung würde Lazio Rom 120 Millionen Euro bringen
Die finanzielle Lage des börsennotierten Klubs wird immer düsterer. Um die Gefahr des Bankrotts abzuwenden, kann der Verein nur noch auf die finanzielle Unterstützung seiner Tifosi hoffen. Der römische Bauunternehmer, Stefano Ricucci, der zu den Hauptaktionären von Lazio zählt, rief am Wochenende die Fans auf, in die Tasche zu greifen und die Kapitalaufstockung zu unterzeichnen, die Lazio eine Finanzspritze im Wert von 120 Millionen Euro bescheren würde.
Lazio war 1998 als erster italienischer Fußballklub an die Mailänder Börse gegangen. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten sind die Lazio-Aktien seit Tagen vom Handel ausgesetzt. Ex-Lazio-Chef Sergio Cragnotti, ehemaliger Präsident des insolventen Nahrungsmittelkonzerns Cirio, ist wegen des betrügerischen Bankrotts seines Unternehmens seit anderthalb Monaten in Rom in Untersuchungshaft.