Auch in Frankreich haben die Fußball-Vereine der höchsten Klasse finanziell schlecht gewirtschaftet. Von den 20 Erstligisten haben nur acht positive Ergebnisse erzielen können. Allerdings ist eine geringfügige Verbesserung zur Saison 2001/2002 erkennbar: Damals betrug das Defizit 165 Millionen Euro.
Ligapräsident Frederic Thierez räumt ein, dass die Zahlen "nicht gut" seien, weist aber darauf hin, dass durch Kapitalerhöhungen und Zuschüsse von Einzelpersonen und Gesellschaften alles in allem eine "positive Nettosituation" entstanden sei. Vor allem der TV-Sender Canal plus und Infront-Chef Robert Louis-Dreyfus hatten ihre Vereine Paris St. Germain bzw. Olympique Marseille mit Millionen-Spritzen aufgepäppelt.
Abhilfe sollen Steuerleichterungen und Änderungen bei den Sozialabgaben schaffen. In Frankreich gibt es keine Beitragsbemessungsgrenze bei der Kranken- und Rentenversicherung, so dass bei den Gehältern der Profis die Arbeitgeberanteile die Bilanz schwer belasten.
Neue Fernsehverträge sollen Abhilfe bringen
Weitere Abhilfe sollen neue Fernsehverträge bringen, die im Herbst ausgehandelt werden. Wie in der Champions League und in Deutschland werden verschiedene "Pakete" geschnürt, die angeboten werden. Auch überlegt die französische Liga analog zur deutschen, das Sendesignal ihrer Liga-Spiele unter ihrer Verantwortung produzieren zu lassen, was aber von Fachkreisen eher als Drohgebärde denn als realistische Alternative eingestuft wird.