Dank einer Initiative von Großaktionären und Kleinanlegern ist der krisengeschüttelte italienische Fußball-Serie-A-Klub Lazio Rom vorerst vor dem Konkurs gerettet. Ein Großteil der rund 70.000 Kleininvestoren, die Aktien des börsennotierten Klubs besitzen, sowie einige finanzkräftige Einzelpersonen beschlossen nach Angaben der Gazzetta dello Sport eine Kapitalaufstockung im Wert von 120 Millionen Euro.
Aktie auf 30 Cent gesunken
An der Initiative zur Rettung des Klubs beteiligten sich auch einige Großaktionäre wie die Bauunternehmer Stefano Ricucci und Salvatore Ligresti, die einen Großteil der Kosten der Kapitalaufwertung übernehmen. Lazio-Trainer Roberto Mancini, der ebenfalls zu den Aktionären des Klubs zählt, erklärte sich bereit, fünf Monatsgehälter in Aktien des Klubs umzuwandeln. Lazio, der seit der Insolvenz seines Hauptaktionärs, des Lebensmittelkonzerns Cirio vor einem Jahr, stark in Bedrängnis geraten ist, kämpft um seine Zukunft. Am Montag sank der Aktienkurs des Traditionsklubs an der Mailänder Börse auf ein Rekordtief von 30 Cent.
Die Streichung vom Mailänder Börsenindex ist für den Klub eine konkrete Gefahr geworden. Beim Börsendebüt als erster italienischer Fußballklub im April 1998 war eine Aktie des Vereins noch 3,046 Euro wert. Lazio ist seit Monaten vergebens auf der Suche nach einem Käufer. Die Verschuldung des Klubs, der laut jüngsten Angaben 415 Millionen Euro beträgt, schreckt die Interessenten ab.