Sportlich haben sie bereits eine Antwort auf die finanzielle Misere gegeben, nun wird beim AC Parma auch in der Vereinsspitze gehandelt. Enrico Bondi ist zum Präsidenten des hochverschuldeten italienischen Klubs ernannt worden. Der Manager war Anfang Januar von der italienischen Regierung mit der Sanierung des Vereins beauftragt worden. Bondi tritt nun die Nachfolge von Stefano Tanzi an, der seit 1996 an der Spitze des früheren Europapokalsiegers gestanden hatte.
Der AC Parma war in eine finanzielle Krise gestürzt, nachdem das Lebensmittelunternehmen Parmalat Insolvenz angemeldet hatte. Das Unternehmen, das von Tanzis Vater Calisto geführt wurde, hielt 98,7 Prozent der Anteile am Klub.
Zum Geschäftsführer des Serie-A-Klubs, der nach 16 Spieltagen auf Platz fünf liegt, rückte der Ex-Manager von Lazio Rom, Luca Baraldi, auf. Ihm wurde die Aufgabe anvertraut, Wege zum Abbau der Schulden in Höhe von knapp 200 Millionen Euro zu finden.
"Wenig reden, viel arbeiten, wird von nun an unser Motto sein. Die Lage ist schwierig, doch wir müssen dem Verband eine Zukunft sichern", sagte Baraldi am Ende einer Aufsichtsratsitzung. Die dringendste Aufgabe des neuen Parma-Managements ist es nun, einen neuen Käufer für den Verein zu finden. Der Klub muss bis 30. Juni 77 Millionen Euro auftreiben, um die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten.