Schlechte Nachrichten für den römischen Erstligisten Lazio Rom: Die Aktie des Klubs brach am Montag an der Mailänder Börse ein und sank auf ein Rekordtief von 30 Cent. Dadurch besteht nun die Gefahr, dass der Klub vom Mailänder Index gestrichen wird. Bei Lazios Börsendebüt als erster italienischer Fußballklub im April 1998 war eine Aktie des Klubs noch 3,046 Euro wert.
Lazio, das bis Ende 2003 unter Kontrolle des inzwischen insolventen Nahrungsmittelkonzerns Cirio stand, ist seit Monaten vergebens auf der Suche nach einem Käufer. Unwahrscheinlich ist, dass der Klub bis zur am 17. Januar geplanten Aufsichtsratssitzung die Finanzmittel für eine lebensnotwendige Kapitalaufstockung in Höhe von 120 Millionen Euro auftreibt. Hektisch suchen die Manager des Klubs nach Hauptaktionären. Zu den Interessenten zählen nach Informationen der Sporttageszeitung Corriere dello Sport die römischen Baulöwen Paolo Ligresti und Stefano Ricucci. Gespräche sind auch mit dem Haushaltsgerätehersteller Merloni und dem Erdölmagnaten Ugo Brachetti Peretti im Gange.
Die Lazio-Profis hatten vor einigen Monaten zugestimmt, fünf Monatsgehälter, die der finanziell angeschlagene Verein ihnen nicht bezahlt hatte, in Aktien umzuwandeln. Ohne die Kapitalaufstockung können die Spieler nun die Zahlung der Gehälter einfordern, was zur Insolvenz des Vereins führen würde. Lazio ist seinen Spielern insgesamt noch 11 Millionen Euro schuldig.