Geht es nach Bundestrainer Jürgen Klinsmann, dann soll die deutsche Nationalmannschaft bereits ein Jahr vor Beginn der WM 2006 (9. Juni bis 9. Juli) nach einem Titel greifen und beim Konföderationen-Pokal (15. bis 29. Juni 2005) mindestens das Endspiel erreichen. "Mit einem Sieg würden wir natürlich den Glauben erhöhen, auch bei der WM Besonderes leisten zu können", sagte Klinsmann in einem Interview der FAZ.
Mit Spielweise Zeichen setzen
Der Bundestrainer schränkte ein, dass der Auftritt der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) "nicht mit dem Turniersieg steht und fällt, dafür hat das Turnier nicht die Bedeutung". Ihm sei vor allem wichtig, dass "wir mit unserer Spielweise Zeichen setzen und auch endlich eine der großen Mannschaften schlagen". In der Vorrunde der "Mini-WM" trifft Deutschland auf Australien (15. Juni/Frankfurt), Tunesien (18. Juni/Köln) und Argentinien (21. Juni/Nürnberg).
Für die Sorgen von Vereinstrainern wegen einer Überbelastung der Nationalspieler zeigt Klinsmann Verständnis, will sich dadurch allerdings nicht beeinflussen lassen. "Wir verstehen die Bedenken, aber der Confed-Cup ist enorm wichtig als WM-Test", erklärte er in einem kicker-Interview, versprach aber zugleich: "Wir werden keinen physisch verheizen." Durch den Verzicht auf die Amerika-Reise im Dezember hätten die Spieler dafür im Winter länger Urlaub.
Hoeneß-Forderung "nicht durchdacht"
Als "nicht durchdacht" bezeichnete Klinsmann die Forderung von Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß, er solle ein halbes Jahr vor der WM nach Deutschland zurückkehren. "Es ist nicht erforderlich, dass ich full-time da bin", entgegnete der Wahl-Kalifornier in der FAZ, zumal "wir im Vorfeld zur Weltmeisterschaft nur zwei Länderspiele haben". Er wolle die Zeit nutzen, sich mit den WM-Gegnern vertraut zu machen, sei aber ohnehin zweimal im Monat in Deutschland.
Seine eigene Zukunft nach der WM 2006 ließ Klinsmann erneut offen. "Alles hängt vom Erfolg ab", sagte er im kicker, machte aber noch einmal deutlich, dass die Nationalmannschaft ohnehin nicht von seiner Person abhänge: "Ein neuer Coach würde genauso passen. Alles ist langfristig angelegt. Die Strukturen sind da, irgendwann kommt noch der Technische Direktor. Es geht nicht um Positionen, es geht um die Sache."