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Manipulationsverdacht
FIFA leitet Verfahren ein

Wettskandal: FIFA eröffnet Verfahren
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Der Fußball-Weltverband (FIFA) hat ein offizielles Vorgehen gegen sechs Schiedsrichter und Offizielle wegen Manipulationsverdachts beschlossen.

Dies teilte die FIFA am Donnerstag mit. Die Namen der Betroffenen wurden nicht bekannt gegeben.

Auffällig wurden die Länderspiele am 9. Februar 2011 Bolivien-Lettland (1:2) und Estland-Bulgarien (2:2) vor allem dadurch, dass alle sieben Tore durch Strafstoß fielen. Bulgarischer Nationaltrainer ist Deutschlands Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus (49). Beide Partien fanden im türkischen Antalya ohne TV-Übertragung und fast ohne Zuschauer statt.

Das Disziplinar-Komitee der FIFA wird sich nun mit dem Fall beschäftigen. Zuvor hatte der Weltverband alle Unterlagen und Dokumente im Zusammenhang mit möglichen Manipulationen bei diesen Begegnungen geprüft.

Das unter Manipulationsverdacht stehende 2:2 zwischen der Matthäus-Mannschaft Bulgarien und Estland wurde offenbar von der Wettmafia organisiert. Das hatte das Magazin stern berichtet. Auch das Länderspiel Bolivien gegen Lettland (1:2) soll von der Wettmafia geplant gewesen sein.

Dem stern liegen Daten der Wett-Frühwarnsysteme vor, die den Verdacht auf Wetteinsätze in Millionenhöhe erhärten. Aus den Zahlen und Kurven geht eindeutig hervor, dass allein beim Spiel Estland-Bulgarien fünf Millionen Euro gesetzt wurden. Der Gewinn ist nach Einschätzung von Experten ein Vielfaches.

Nach den Berichten der Verbände aus Bulgarien und Estland soll bei diesem Spiel der Ungar Krisztian Selmeczi der Unparteiische gewesen sein. Der ungarische Schiedsrichter-Obmann Laszlo Wagner und ungarische Medien berichteten dagegen, dass es Selmeczis Landsmann Kolos Lengyel gewesen sein soll.

Wagner suspendierte sofort Selmeczi, Lengyel und deren ebenfalls vor Ort anwesenden Kollegen Janos Csak. "Ich bin schockiert, denn wir haben keinen Brief erhalten, diesen Schiedsrichtern die Leitung dieses Spiels zu genehmigen", sagte Wagner einem bulgarischen Radiosender: "Ich kann sagen, dass diese drei kein Spiel mehr leiten werden, solange ich Chef der Kommission bin."

Der estnische Verband war offenbar schon vor der Partie von möglichen Manipulationen unterrichtet worden. Das erklärte Verbandssprecher Mihkel Uiboleht. "Dieses Freundschaftsspiel wurde von einer Agentur organisiert, mit der wir nicht mehr zusammenarbeiten werden", sagte Uiboleht und verwies auf das ähnliche Szenario in der anderen Partie.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) war auch kontaktiert worden, erklärte sich aber für nicht zuständig. "Der lettische Fußballverband hat uns über diesen Fall informiert, und wir haben alle Informationen an die FIFA weitergeleitet. Da es sich um ein internationales Freundschaftsspiel handelt, fällt es nicht unter die Zuständigkeit der UEFA", erklärte die UEFA.

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