Der italienische Fußball wird von einem Skandal um gefälschte Bürgschaften erschüttert. Bei den beiden Klubs AS Rom und SSC Neapel durchsuchte die Polizei die Geschäftsstellen und beschlagnahmte mehrere Dokumente. Die Staatsanwaltschaft Rom will diese Unterlagen untersuchen, berichteten italienische Medien am Donnerstag.
Lizenzen durch gefälschte Sicherheiten erschlichen?
Die Justizbehörden ermitteln gegen die beiden Klubs wegen Betrugsverdachts. Sie werden verdächtigt, dem Fußballverband gefälschte Bürgschaften vorgelegt zu haben, um die Lizenz für die nächste Serie-A- bzw. Serie-B-Saison zu erhalten. Wegen ihrer hohen Schulden standen sowohl Rom als auch Neapel auf der schwarzen Liste des Fußballverbands und erhielten die Spielberechtigung erst nach einem Aufschub zur Bereinigung ihrer Bilanzen. Die Schulden der Klubs dürfen ein Drittel des Gesamtumsatzes nicht übersteigen, wollen die Vereine die Lizenz für die nächsten Saison erhalten.
Serie A muss 250 Millionen Euro pro Jahr sparen
Schulden lasten wie ein schwerer Stein auf den italienischen Serie-A-Klubs. Seit Monaten plädiert Liga-Chef Adriano Galliani für eine Sanierungspolitik zur Eindämmung des hohen Schuldenbergs. 250 Millionen Euro pro Jahr müssten bis 2005 eingespart werden, will sich die erste Liga vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch retten, mahnte Galliani. Mehrere Klubs haben mit einer Reduzierung der Spielergehälter begonnen.