Gegen den Klub-Weltmeister und Titelverteidiger scheiterte der Fußball-Bundesligist fast schon erwartungsgemäß im Achtelfinales der Champions League. Die Schwaben unterlagen im größten Stadion Europas im Rückspiel mit 0:4 (0:2), und waren im Gegensatz zum respektablen 1:1 im Hinspiel zwei Wochen zuvor ohne Chance gegen das dominierende Starensemble der Katalanen.
Das Ende der vorsichtig gehegten Viertelfinalträume des VfB Stuttgart, der kurz vor Spielbeginn den verletzten Innenverteidiger Serdar Tasci ersetzen musste, zeichnete sich schon in der 13. Minute ab, als Weltfußballer Lionel Messi auf unwiderstehliche Art und Weise das 1:0 erzielte. Keine zehn Minuten später erhöhte Angreifer Pedro Rodriges vor 88.543 Zuschauern - darunter 5000 VfB-Anhänger - auf 2:0 (22.). In der 60. Minute war es erneut der überragende Messi, der die Abwehr der Stuttgarter narrte und dem guten Torhüter Jens Lehmann, der eine höhere Niederlage verhinderte, in seinem vermutlich letzten internationalen Spiel keine Chance ließ. Für den Endstand sorgte Bojan Krkic Sekunden nach seiner Einwechselung (89.). Dem VfB stehen nun schwierige Wochen bevor. Eine erneute Teilnahme an einem Europapokal-Wettbewerb ist derzeit in weite Ferne gerückt.
Die Champions League ist bei mittlerweile 18 Punkten Rückstand auf Rang drei praktisch unerreichbar. Und von Rang sechs, der diesmal für eine Teilnahme an der Europa League reichen könnte, trennen den Tabellenneunten der Bundesliga acht Spieltage vor dem Saisonende immerhin sieben Punkte. Die Ungewissheit dürfte auch die anstehenden zahlreichen Vertragsverhandlungen erschweren. "Wir müssen noch kompakter stehen als im Hinspiel", hatte Stuttgarts Trainer Christian Gross vor dem Spiel betont - doch der derzeit wohl beste Fußballer der Welt durchkreuzte das Vorhaben in Windeseile. Nach ersten gefährlichen Angriffen der Gastgeber, die kurzfristig auf ihren verletzten Mittelfeldstrategen Xavi verzichten mussten, bekam Messi den Ball in halbrechter Position zugespielt, lief am zögerlichen Zdravko Kuzmanovic vorbei quer zum Strafraum und traf mit einem fulminanten Linksschuss zur Führung.
Der VfB wollte sich nicht verstecken, wagte sich anfangs auch mutig in die Spielhälfte des Titelverteidigers, doch nach dem Rückstand fehlte es erkennbar erneut an der Kompaktheit in der Defensive. Beim zweiten Treffer glänzte Torschütze Messi als Vorbereiter. Seine Flanke in den Stuttgarter Strafraum leitete Xavi-Ersatz Yaya Toure umgehend in die Mitte, dort staubte Rodriguez ab - Delpierre kam zu spät. Torhüter Lehmann, von dem sich VfB-Trainer Gross "das Spiel seines Lebens" erhofft hatte, war dabei ebenso machtlos, wie beim zweiten Treffer von Messi, den er erneut mit links von der Strafraumgrenze erzielte.
Die Statistik hatte von vornherein gegen die Stuttgarter gesprochen. Am 25. September 2001 unterlag der FC Barcelona bei Bayer Leverkusen mit 1:2, danach folgten 14 Spiele gegen deutsche Mannschaften ohne Niederlage. Dabei gewannen die Katalanen alle sieben Heimspiele im Camp Nou, vor dem Gastspiel der Stuttgarter unter anderem mit 4:0 die Achtelfinal-Begegnung im der vergangenen Saison gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München, der nun einziger deutscher Vertreter im Viertelfinale ist.