"Bei uns ist die Bereitschaft vorhanden, mit Löw auch über das Turnier hinaus weiterzumachen. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass er für diese Mannschaft der richtige Trainer ist. Das wird sich auch durch deren Abschneiden nicht ändern", sagte Zwanziger vor dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch (20.45 Uhr/live im ZDF) in München gegen Argentinien in einem Interview mit der Welt am Sonntag.
Deshalb habe er zuletzt auch immer wieder die Bedeutung Löws für die Mannschaft unterstrichen. "Zwischen Trainer und Mannschaft ist ein sehr enges Vertrauensverhältnis. Das System Jogi Löw jetzt zu belasten, kann ich den Fußballfans in Deutschland nicht zumuten. Wenn man sieht, wie nah er bei den Spielern ist, stellt man unzweifelhaft fest: Bis zur WM wäre jeder ersetzbar, nur er nicht", sagte Zwanziger.
Löw hatte zuletzt immer wieder seine Zukunft nach der WM offen gelassen. Dennoch, so Zwanziger, suche der DFB nicht parallel nach einem Ersatzkandidaten: "Mit einer Unsicherheit in der Trainerfrage nach einer WM gehen alle 32 Verbände in ein Turnier." Selbst bei einem Aus in der WM-Vorrunde würde sich an seiner Grundhaltung nichts ändern, verdeutlichte der DFB-Präsident: "Natürlich wird sich bei ihm ein Enttäuschungseffekt einstellen. Aber wir haben eine hervorragende Basis für eine weitere Entwicklung dieses Teams. Das macht es möglich, dass auch nach einem vielleicht schlechten Abschneiden die Perspektive für die Zukunft eine gute ist."
Während der DFB Löw halten will, stehen die Zeichen bei Teammanager Oliver Bierhoff eher auf Abschied. "Ob er ein Angebot bekommt, kann ich heute nicht sagen. Ich schließe Vertragsgespräche nach der WM nicht aus, aber das ist offen", sagte Zwanziger der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: "Vertrauen ist kaputt gegangen. Von seiner Kompetenz bin ich überzeugt, aber auch das Menschliche gehört dazu."