Wie bewerten Sie die Gegner in der EM-Qualifikation?
Logistisch ist das nicht ganz einfach mit Kasachstan und Aserbaidschan. Ansonsten ist es eine deutschsprachige Gruppe mit vielen deutschen Trainern. Natürlich ist Deutschland mit der Türkei der Favorit.
Werden wir Deutschland bei der EM 2012 sehen?
Ich denke, auf jeden Fall.
Und wird Joachim Löw dann noch Bundestrainer sein?
Das wird man sehen. Im Moment mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Nach der WM wird man sehen, wie es weitergeht.
Wie beurteilen Sie die Situation nach den gescheiterten Vertragsverhandlungen?
Ich bin über den ganzen Ablauf stark verärgert. Wir haben insgesamt ein schlechtes Bild abgegeben. Es stört mich ungemein, dass gewisse Dinge in die Öffentlichkeit gekommen sind.
Sie sind auch nach dem Gespräch mit Präsident Theo Zwanziger noch verstimmt...
Ich habe kein Verständnis dafür, dass mir der DFB mit dem Vertragsangebot in der vergangenen Woche ein Ultimatum gesetzt hat. Ich bin seit sechs Jahren leitender Angestellter, und wir haben mit unserem Team alles für den Erfolg der Nationalmannschaft und die Reputation des deutschen Fußballs getan. Da kann es nicht sein, dass ich ein Angebot innerhalb von 48 Stunden annehmen soll.
Kann in einer solchen Situation die Vorbereitung auf die WM überhaupt ungestört ablaufen?
Es wird bei mir keine Ablenkung, keine Ausreden geben. Wir sind alle Profis. Wir haben jetzt den Auftrag, uns ganz auf die WM zu konzentrieren und uns mit aller Kraft und Dynamik vorzubereiten.
Das klingt nach Pflichtaufgabe und nicht nach Freude...
Das ist keine Pflichtaufgabe, sondern Freude und Spaß für mich.
Es gab aber viele Irritationen, unter anderem weil Teammanager Oliver Bierhoff die Verhandlungen für Sie geführt hat und einige Details bewusst an die Öffentlichkeit getragen wurden. Belastet das Ihr Verhältnis zu Theo Zwanziger?
Wir haben darüber gesprochen und sind uns einig, dass da in der Außendarstellung einiges schief gelaufen ist. Oliver Bierhoff hatte die Aufgabe, unsere Vorstellungen dem Präsidium zu übermitteln. Das ist legitim. Es ging aber in erster Linie weder um Macht noch um Geld, sondern nur um die Mannschaft. Mich hat schon irritiert, welche Dinge an die Öffentlichkeit gekommen sind, die intern am Tisch besprochen wurden.
Ist Ihre Zukunft weiter auch mit der von Oliver Bierhoff verknüpft?
Ja, wir sind und bleiben ein Team, das in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet hat und das auch in Zukunft tun wird.