Schon vor der Partie hatte Luisa Wensing gesagt, dass ein 7:0-Sieg, wie ihn Wolfsburg am 8. Spieltag über Bayer Leverkusen eingefahren hatte, eine schöne Sache wäre. Die dann noch schöner wurde. "Das ist super", freute sich Wensing über den Kantersieg gegen Gütersloh. "Hätten wir dieses Spiel nicht gewonnen, dann hätten uns die drei Punkte von Sonntag gegen Frankfurt auch nichts gebracht", erklärte sie.
Die Nationalspielerin hatte gegen diszipliniert auftretende Gäste ein schweres Spiel erwartet. Deren Abwehrbollwerk hatten die "Wölfinnen" jedoch nach elf Minuten zum ersten Mal durchbrochen und nach dem 1:0 durch Verena Faißt nahm der Torreigen seinen Lauf. Alexandra Popp (24.), Viola Odebrecht (36.), Conny Pohlers (44./53./85.), Lena Goeßling (61., Foulelfmeter), Martina Müller (63.), Lina Magull (66.) und "Lulle" (84.) reihten sich in die Torschützenliste ein - frei nach dem Motto: Wer will nochmal, wer hat noch nicht.
Gelebter Teamgeist
Wensing machte damit ihren Fauxpas aus dem Frankfurt-Spiel, als sie den Gegner durch ein Eigentor 1:0 in Führung gebracht hatte, wieder gut. Immerhin erzielte die 19-Jährige damit das erste Gegentor der Wolfsburgerinnen in dieser Saison überhaupt. "Da machen wir uns ein Späßchen draus, dass wenn uns die anderen schon keinen einnetzen, wir es eben selber machen."
Eine weitere Stärke des neuen Tabellenführers, der am Mittwochabend vom torlosen Unentschieden der Potsdamerinnen gegen Freiburg profitierte, ist die Breite des Kaders, mit dem jegliche Ausfälle kompensiert werden können. So musste Torhüterin Alisa Vetterlein wegen einer Prellung und eines Blutergusses im Oberschenkel passen, wurde aber von Jana Burmeister bestens vertreten, wenngleich diese nur wenig zu tun bekam. "Wir können viel rotieren, sodass uns die vielen Englischen Wochen nichts ausmachen", weiß Wensing. "Und wenn mal jemand auf der Bank sitzt, dann zieht der keine Schnute, sondern sieht das als Erleichterung, als Möglichkeit um auch einmal durchschnaufen zu können."
Jetzt geht es mit breiter Brust nach Duisburg zum Pokalspiel (Sonntag, 14 Uhr, PCC-Stadion). "Wir wollen den Schwung aus den letzten beiden Spielen mitnehmen. Unser Ziel ist es, eine Runde weiter zukommen und dann, wenn möglich, im Pokal zu überwintern", erklärt Wensing, die den FCR zwar nur ungern aus dem Wettbewerb werfen möchte, aber die auch an ihre Ziele mit Wolfsburg denkt. "Duisburg war eine schöne Zeit, ich habe dem Verein viel zu verdanken. Die Freundschaften, die ich zum FCR habe, werden so schnell nicht brechen. Aber am Sonntag will ich gewinnen."