Nach eigenen Angaben hat der Verein um das Bestehen gebangt. "Nur mit dem unermüdlichen, monatelangem Einsatz aller Verantwortlichen und der Hilfe der treuen Sponsoren konnte die akut drohende Insolvenz jetzt endgültig abgewendet werden", schreiben die "Löwinnen" in einer Presseerklärung. Weiter heißt es: " Ein Hauptgrund für die sehr schwierige finanzielle Situation waren Altlasten aus der Zeit vor Amtsantritt des aktuellen Vorstandes."
Der Vositzenden Thomas Hückels, seit knapp einem Jahr im Amt, bedankt sich bei den Sponsoren. "Wir haben zehn Jahre in der absoluten deutschen und teilweise auch in der europäischen Spitze mitgespielt, haben begeisternden Fußball geboten und überragende Erfolge gehabt. Das alles war u.a. nur mit der Hilfe unserer vielen Sponsoren möglich, die uns auch jetzt wieder geholfen haben - und nur so war die Rettung des Vereines möglich."
Erfolg auf Pump gekauft
Einen Grund für die finanziellen Probleme sieht der Verein in der zunehmenden Professionalisierung und der damit einhergehenden Kommerzialisierung des Frauenfußballs. Finanzvorstand Dirk Broska erläutert: „Leider macht sich diese Weiterentwicklung derzeit nur auf der Ausgabenseite bemerkbar (steigende Gehaltsforderungen, Berufsgenossenschaftsbeiträge etc.) und nicht auf der Einnahmenseite. In der Vergangenheit wurde der Erfolg leider auf Pump gekauft. Zukünftig gelten nunmehr kaufmännische Gepflogenheiten eines Unternehmens, bei dem nur noch das ausgegeben wird, was auch finanziell machbar ist."
"Steigende nennenswerte Einnahmen durch Sponsoring sind derzeit in Deutschland - wie auch der Rückzug des HSV aus der Bundesliga zeigt - im bezahlten Frauenfußball im Liga-Bereich anscheinend nicht realisierbar", erklärt Broska weiter, und verweist auf die WM 2011 in Deutschland, durch die, entgegen der Erwartungen, auch keine neuen Sponsoren gefunden werden konnten. "Frauenfußball ist vergleichbar mit den allseits beliebten Eiern von frei laufenden Hühnern: alle finden sie toll, nur bezahlen will sie niemand", sagt der Finanzvorstand.
Weg der Konsolidierung gehen
Und Hückels fügt an: "Natürlich gönnen wir allen Spielerinnen die Möglichkeit, für ihre Leistungen auch mehr verdienen zu können“, stellt Hückels klar, „andererseits wird es für viele Vereine – und für uns ganz besonders – immer schwieriger, die dafür notwendigen Gelder zu akquirieren. Jetzt werden wir zunächst einmal den Weg der Konsolidierung gehen müssen, um den Verein wieder in sichere finanzielle Fahrwasser zu manövrieren."
Spielzeit 2012/2013 gesichert
Der Klub kündigte an, dass es aufgrund der angespannten Finanzlage "auch nach der Rettung nicht möglich sein wird, spektakuläre Neuverpflichtungen zu realisieren". Immerhin haben mit Annike Krahn, Simone Laudehr, Alexandra Popp und Luisa Wensing unter anderem vier Nationalspielerinnen den Verein verlassen. Hückels: "Ganz klar, es waren und es sind keine einfachen Zeiten für den FCR 2001, aber wir können den Fans, den Gönnern und den vielen Sympathisanten unserer Löwinnen versprechen, dass wir alles daran setzen werden, um in der kommenden Saison wieder attraktiven, erfolgreichen Fußball in Duisburg zu spielen – auch wenn es diesmal sicher nicht reichen wird, um in den Titelkampf einzugreifen. Aber wir sind ja immer für die eine oder andere Überraschung gut.