Eine Mannschaft, die uns aus dem letztjährigen Pokalfinale noch sehr bekannt ist. Im Anschluss gingen alle in die Kabine um sich umzuziehen und mit diversen kleinen Ritualen auf das Spiel vorzubereiten. Ich esse vor dem Aufwärmen immer eine Banane oder wahlweise ein Stück Bananenbrot, das in der Kabine immer für uns bereit steht. Um Punkt 10:10 Uhr fing das Aufwärmen an.
Ich spiele, trotz anfänglicher Skepsis meines familiären Umfeldes, seit meinem siebten Lebensjahr Fußball. Groß geworden bin ich im Essener Fußball, wo ich bis zu meinem Wechsel in den Mädchen- und Frauenfußball die Jugendmannschaften des SC Rellinghausen, des SC Steele 03/20 und der SG Essen-Schönebeck durchlaufen habe. 2003 folgte der Wechsel zum FCR 2001 Duisburg, wo ich auch heute noch spiele und die ersten Erfolge feiern konnte: Angefangen bei der Deutschen B-Juniorinnen Meisterschaft 2007 über die DFB-Pokal-Siege 2009 und 2010 sowie den UEFA Women's Cup 2009, bis zu meinem bisher größten persönlichen Erfolg, der Gewinn der U20-Weltmeisterschaft in diesem Sommer. Die Skepsis meiner Eltern gegenüber der Sportwahl ihrer Tochter wich sodann auch schnell, stattdessen traten Unterstützung und Stolz an ihre Stelle.
Unser Aufwärmprogramm ist seit Kurzem verändert worden und nun etwas intensiver, damit wir besser aufgewärmt ins Spiel gehen können und das Verletzungsrisiko minimiert wird. Danach ging es für uns noch einmal zurück in die Kabine, um das Trikot überzustreifen und uns in einem Kreis noch mal einzuschwören. In der ersten Halbzeit glich unsere Mannschaftsleistung dann aber eher einem "Grottenkick". In der zweiten Halbzeit fingen wir uns etwas und konnten doch noch das ersehnte 1:0 erzielen, was dann gleichzeitig auch der Endstand war. So konnten wir trotz eines schwachen Spiels die drei Punkte in Duisburg halten.
Zum Glück, denn so ist der Anschluss zu Frankfurt und Potsdam noch nicht ganz abgerissen.
Ein Ganz besonderes Erlebnis Aber unser Augenmerk sollte jetzt vor allem auf das kommende Match im DFB-Pokal gegen die „Wölfinnen“ gerichtet sein. Es wird fast eine Wiederholung des Meisterschaftsspiels vergangene Woche in Wolfsburg werden, gleicher Wochentag, gleiche Anstoßzeit. Die einzige Veränderung muss es aber beim Ergebnis geben!
Der DFB-Pokal ist immer etwas ganz besonderes. Drei Finals habe ich schon miterlebt. Beim Pokalfinale im Jahr 2007 war ich allerdings nicht im Kader, sondern habe mir das Finale von den Rängen des Olympiastadions mit meinen Eltern und meiner damaligen Mannschaftskollegin Irini Ioannidou angeguckt. Zu dem Zeitpunkt spielten wir noch in der U17 des FCR Duisburg und sahen ein tragisches Finale, in dem Duisburg beim Elfmeterschießen den kürzeren zog.
Hatten wir damals noch begeistert zugeguckt, gehörten wir zwei Jahre später schon zu den Akteurinnen auf dem Rasen und konnten mit dem Team und einem überraschenden 7:0 Erfolg über Turbine Potsdam den DFB-Pokal nach Duisburg holen.
Beim diesjährigen Pokalfinale, das erstmals im Rhein-Energie-Stadion in Köln ausgetragen wurde, konnten wir den USV Jena mit 1:0 bezwingen und holten somit den Pokal das zweite Jahre in Folge nach Duisburg.
Für mich gehörten beide Spiele zu den schönsten, die ich mit einer Vereinsmannschaft je bestritten habe, da ein volles Stadion immer eine riesige Atmosphäre und super Stimmung bietet. Mein Ziel ist es, das Finale in dieser Saison wieder zu erreichen. Dafür müssen wir am Wochenende den ersten Schritt gehen und der VfL Wolfsburg schlagen. Das wir dazu in der Lage sind wissen wir. Jetzt müssen unsere Leistung abrufen und als Team das Spiel gewinnen.