Und waren damit letztlich noch gut bedient. Denn wenn der Gast etwas abgezockter vor dem von Benedikt Plottki gehüteten Netter Gehäuse agiert hätte, wäre durchaus ein deutlicherer Sieg für die Herner möglich gewesen. Die Abschlussschwäche seiner Mannschaft überraschte Gäste-Coach Volker Missun hingegen nicht. „Vor dem gegnerischen Tor fehlt uns im Moment noch die letzte Konsequenz“. Das änderte aber nun gar nichts daran, dass der Sieg für die Gäste absolut in Ordnung ging. Zu schwach waren die Gastgeber.
Einige gute Ansätze
Allerdings abgesehen von der ersten viertel Stunde. Da zeigten sie einige gute spielerische Ansätze vor allem über die rechte Seite. Die beackerte bis zum Seitenwechsel Nebojsa Novkovic und setzte auch ein, zwei Mal Stürmer Andreas Fels gut in Szene. Der konnte sich gegen die insgesamt sichere Hintermannschaft des TSK allerdings nicht entscheidend durchsetzen.
Und kam dann doch einmal ein Ball in Richtung Gäste-Gehäuse, war er sichere Beute vom starken TSK-Schlussmann Jaroslaw Smaglinski. Entsprechend zufrieden zeigte sich Missun anschließend mit seiner Hintermannschaft: „Wir haben heute praktisch über 90 Minuten keine Chance der Netter zugelassen.“
Ein anderes Bild bot sich hingegen auf der gegenüberliegenden Seite. Denn die Sportfreunde legten sich die „Eier“ praktisch selbst ins Nest. Erst funktionierte die Absprache zwischen Keeper Plottki und Spielertrainer Michael Heitmann nicht, so dass dessen Rückgabe am verdutzten Keeper vorbei zum 0:1 über die Linie trudelte (13.). Wenig später lief Matthias Puzich nur neben Bünyamin Altun her.
TSK nicht übermächtig
Der bedankte sich für das Geleit auf seine Art und schob Plottki den Ball durch die Hosenträger zum 0:2 in die Maschen (18.). Obwohl für die Netter überhaupt kein Grund dazu bestand – denn der Gegner heute war sicher nicht übermächtig – gingen die Köpfe bei allen Akteuren nach unten und die Begegnung war praktisch entschieden.
"Nach der Leistung heute müssen sich einige der Jungs mal hinterfragen", meckerte Trainer Heitmann hinterher berechtigt, „da fehlte es an Einstellung und Zweikampfverhalten. Aber auch das Stellungsspiel ließ viele Wünsche offen.“
Damit ist eigentlich alles gesagt. Bleibt also nur die Chronistenpflicht, den dritten Gästetreffer nachzureichen. Der fiel in der 68. Spielminute. Wieder einmal glich die Netter Hintermannschaft einem Torso. So konnte Tuncan Günaydin seelenruhig mit dem Ball in den Strafraum eindringen, behielt den Kopf oben und bediente seinen besser postierten Sturmpartner Olsi Llakaj. Der brauchte anschließend das Leder aus kürzester Distanz nur noch zum 0:3-Endstand über die Linie drücken.