„Das ist schon ein gewaltiger Umbruch, wir stehen vor einem totalen Neuanfang. Das ist für mich eine sehr spannende, aber natürlich auch schwierige Geschichte“, gibt Boenig zu.
Der vom FC Neuruhrort als Nachfolger von Frank Conradi im „Südstadion“ angetretene Coach hat allerdings überhaupt keine Bange vor dieser Aufgabe. „In den bisherigen Vorbereitungsspielen lief es schon ganz gut. Es ist aber auch klar, dass es ein wenig dauern wird, bis wir eingespielt sein werden“, nickt Boenig.
Michael Neumann, Ramazan Sentürk und Gürol Cam sind die drei „alten“ Eintrachtler, die eine extrem junge Truppe führen müssen. Marcel Basfeld von Adler Feldmark ist mit 28 Lenzen der älteste Kicker im Aufgebot der Ückendorfer, viele andere Zugänge hingegen haben ihr erstes Jahr in den Senioren vor sich. „Der Übergang von der Jugend zu einer ersten Mannschaft ist immer groß. Da sind sicher einige Jungs wie Gükan Dere aus Wattenscheid und der Hasseler Manuel Just dabei, die aus hochklassigen Junioren-Teams kommen. Ob es in der Herren-Bezirksliga schon reicht, muss man erst einmal sehen“, gibt Boenig zu bedenken.
Um so weniger schmeckt den Verantwortlichen beim Traditionsklub die Staffelleinteilung für die kommende Saison. Dass in der Eintracht und dem Neuling Sportfreunde 07/12 zwei Vereine aus dem Gelsenkirchener Süden in die Bezirksliga 12 eingeteilt wurden, hat unter geografischen Gesichtspunkten überhaupt keinen Sinn. „Da haben es sich die Staffelleiter denkbar einfach gemacht und einfach die Auf- und Absteiger in die nördliche Gruppe gepackt und damit war für die das Problem aus der Welt“, schüttelt Boenig den Kopf. „Wenn Teutonia Schalke und Horst 08 in der Saison zu ihren vielen Meisterschaftsspielen nach Bochum müssen, fahren sie immer schön an unserer Platzanlage vorbei. Und wenn wir nach Disteln oder sonst wohin müssen, ist es umgekehrt.“
So herrscht bei der SGE doppelte Ungewissheit, wo die Reise im nächsten Jahr hingehen wird. Mit einer komplett veränderten Mannschaft und zudem noch in völlig fremder Umgebung dürfte es doppelt problematisch werden, die direkte Durchreiche in die Kreisliga zu verhindern. „Für uns geht es ganz klar nur um den Klassenerhalt. Je früher wir die nötigen 33, 34 Punkte zusammen haben, umso lieber ist es mir“, seufzt Boenig.