Beim Bezirksligaspiel gegen Tabellennachbar Westfalia Wickede zeigt der Verein Flagge. Im heimischen Montanhydraulik-Stadion werden Spieler und Einlaufkinder ein großflächiges Banner mit der Aufschrift „Rote Karte gegen Rassismus“ tragen. Der Stadionsprecher Heinz Hemmerich wird dazu eine offizielle Erklärung verlesen.
Um möglichst viele Menschen mit dieser Aktion erreichen zu können, wurde die Begegnung auf 18 Uhr verlegt. Zum Spitzenmatch zwischen Tabellenführer Wickede und dem Verfolger HSV werden 500 bis 1.000 Zuschauern erwartet.
„Rassismus und Intoleranz haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. In unserem Verein spielen Menschen aus vielen Nationen. Unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe empfinden alle Freude beim sportlichen und gesellschaftlichen Miteinander“, sagt der Vorsitzende der Spielvereinigung Holzwickede, Rolf Unnerstall.
Beim HSV wird Integration groß geschrieben und auch umgesetzt. Der Großteil der aktuellen Mannschaft besteht aus ausländischen Akteuren. „Spieler mit türkischem oder bosnischem Migrationshintergrund sind keine Seltenheit“, weiß HSV-Pressesprecher Michael Golek.
Die Demonstration gegen Rassismus wird vom Vereinsvorstand und Arbeitskreis „Hand in Hand“ initiiert. Dieser Arbeitskreis bildet das Leitbild des Vereins und soll darstellen, wie sich der HSV in der Öffentlichkeit sieht.
Die Notwendigkeit einer solchen Aktion besteht für Michael Golek darin, ein Zeichen zu setzten. „Es ist nicht so, dass es im Verein einen rassistischen Vorfall gegeben hat, sondern vielmehr innerhalb von Holzwickede. An verschiedenen Orten gibt es Schmierereien.“
Mit Hilfe dieser gesellschaftlichen Positionierung will die Spielvereinigung Holzwickede mehr als den sportlichen Erfolg erzielen. Klare Bekenntnisse gegen Diskriminierung und Rassismus sind dabei ein wichtiger Bestandteil.