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BL 8 NR: GA Möllen zieht durchweg positives Fazit
"Wir geben niemals auf"

BL 8 NR: GA Möllen zieht durchweg positives Fazit
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Die Saison begann für Möllen, so wie es viele nach den Querelen in der Vorbereitung vermuteten, eher mäßig. Kurz zu den angesprochenen Problemen: Trainer Dietmar Kibbel verließ den Klub kurz vor Spielstart und das auch noch sehr überraschend. Dank dem Platzwart Jörg Hessing, der mit Willi Radmacher einen ehemaligen Zweitliga-Akteur in einer wahren Last-Minute-Action als Übungsleiter gewinnen konnte, wurde die drohende Katastrophe für den Verein abgewendet.

Dennoch standen nach vier Spieltagen erst vier Zähler zu Buche. Und als dann noch der zwar sehr routinierte und laut Radmacher auch beste Fußballer Marcel Aschendorff den Klub verlassen musste, standen die Vorzeichen nicht unbedingt auf Aufschwung. Der Vorstand war mit seiner Einstellung zum Training, wo er häufig nur durch Abwesenheit glänzte und dennoch mehr Geld forderte, alles andere als zufrieden und kam zu dem riskanten Entschluss.

So wurden aus drei nun zwei Leitwölfe, die die sehr junge Mannschaft zusammenhalten sollen:

GA Möllen Torwart André Lukas in Aktion. Im Hintergrund das Kohlekraftwerk.

Torjäger Hakan Gül, der schon neun mal traf und Torwart André Lukas, der eine völlig neu formierte Abwehr vor sich findet und nun durch Jens Friebel, der seit dieser Woche endlich spielberechtigt ist, einen erfahrenen Mann hinzu bekommen hat, einer der wenigen der Ü-30-Fraktion in Möllen. Auch Gül soll Verstärkung in der Spitze erhalten. Der Verein steht mit Stefan Radochowski von Dinslaken 09 in Verhandlung. Radmacher ist guter Dinge, dass sich der Wunsch zur Rückrunde realisieren lässt.

Im Nachhinein bezeichnet Roland Schröer die Verpflichtung von Radmacher als absoluten Glücksgriff. "Dass wir in dieser Situation noch so einen Trainer gefunden haben, ist wirklich toll", freut sich der Möllenener Pressesprecher und fährt fort: "Ein Novum dank unseres Coaches ist die Art der Bezahlung.

Möllen: Dabei handelt es sich um einen Stadtteil der Stadt Voerde im Kreis Möllen. Die Gemeinde zählt circa 5000 Einwohner und als markantes Wahrzeichen ist eindeutig das Kohlekraftwerk zu nennen. Der Migrationsanteil leigt bei ungefähr 50 Prozent, so dass sich viele Spieler zu dem benachbarten Klub Yesilyurt Möllen, der sich seinerzeit als dritte Mannschaft von Glückauf absetzte und sich diesen Namen gab, hingezogen fühlen. Aber auch dort gibt es Nachwuchsprobleme. Der Jugendbereich ist bei beiden Klubs absolut nicht ausreichend abgedeckt, so dass die Vereine auf Spieler und Nachwuchs von außerhalb angewiesen sind. Auch die geographische Lage ist laut Pressesprecher Schröer alles andere als gut. Der Stadtteil befindet sich durch Wälder und Landwirtschaft weitesgehend isoliert von den Städten Dinslaken und Voerde. Ein Beispiel für die Vergreisung des Ortes: Die Hauptschule wird bald geschlossen.

Da wird auch die Trainingsbeteiligung jedes einzelnen Spielers mitberücksichtigt. Und auch seine Auffassung von Disziplin ist super. Es gibt weder Bier noch Zigaretten solange ein Kicker den Trainingsanzug vom Verein anhat. Und einen Platzverweis hatten wir auch noch nicht. Das war leider in der vergangenen Saison nicht so."

Eine Sache, die auch von Nöten ist, schließlich war der Kader zwischenzeitlich nur 15 Mann stark. Radmacher betont: "Beim Training darf auch gelacht werden, aber ich lege sehr großen Wert auf Taktik und um alles befolgen zu können, braucht man sehr viel Disziplin, das ist das A und O." Unisono sind sich beide einig: "Wir geben niemals auf und haben schon einige Rückstände zu unseren Gunsten gedreht. Das freut auch die Zuschauer."

Aktuell liegt Glückauf Möllen auf dem dritten Rang. Eine Sache, die selbst den erfahrenen Trainer Radmacher überrascht, und das durchweg positiv: "Wir sind wirklich schneller als gedacht zusammengewachsen." Schröer spricht sogar von einer "Bomben-Truppe". Trotz der positiven Stimmung ist das Thema Aufstieg noch absolut kein Thema.

Erzielte schon neun Treffer und ist bei Willi Radmacher eine absolut gesetzte Größe: Torjäger Hakan Gül (Quelle: eigene Homepage)

Auch wenn in den Hinterköpfen sicher noch die schönen Bilder sind, als Gül der beste Torschütze war und dem Klub den Weg in das zwei Jahre dauernde Erlebnis Landesliga ebnete. Schließlich ist die Truppe um das begehrte Ticket in die höhere Klasse sehr starker Konkurrenz ausgesetzt, allen voran Hamborn 07 und der FSV Duisburg. Und die Saison ist ja auch noch lang, nicht einmal die Hälfte der Partien sind absolviert. Vielmehr überwiegt im Moment ein wenig die Wehmut trotz attraktiver Gegner wie Hamborn 07 und VfB Lohberg, dass man nicht gegen Spellen, Friedrichsfeld und Lackhausen publikumsmagnetische Derbys hat, denn die spielen ja in einer anderen Gruppe.

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