"Es bleibt zunächst eine schöne Momentaufnahme. Wir sind gut dabei, aber wir sollten erst noch das Ende der Hinrunde abwarten bevor wir uns eventuell umorientieren", betont Schmelz.
Kontrahenten wie BV Herne-Süd, Wanne 11 und am Sonntag Adler Riemke mussten bereits Punkte an den Tabellenführer abgeben. Die tatsächliche Stärke von Union Bergen kann aber erst nach den Aufeinandertreffen mit den weiteren Verfolgern Teutonia Schalke, Schwarz-Weiß Eppendorf sowie dem FC Neuruhrort gewichtet werden. Zudem blieb der Klub aus dem Bochumer Norden bisher vom Verletzungspech und damit von schwerwiegenden Ausfällen verschont.
Die Gründe für den enormen Leistungsunterschied im Vergleich zur vergangenen Saison, die lediglich auf dem achten Rang beendet wurde, sind vielfältig. Zunächst sei die Konstellation der Auftaktpartien günstig gewesen, wie Schmelz herausstreicht, einen Anteil trägt aber auch der Trainer. "Er hat neuen Schwung mitgebracht. Ein Vorteil war sicherlich, dass er die Truppe noch nicht kannte und die Situation von daher sehr unbefangen war", so der Sportliche Leiter. Martin, der im Sommer seinen Vorgänger Frank Konnopka ablöste, probierte in der Vorbereitung viel aus und ließ die Akteure auch auf anderen Positionen agieren. Die "Experementierfreude" und die anfänglichen Startschwierigkeiten zahlten sich aus, die richtige Formation ist mittlerweile gefunden. Spieler wie Ahmed Ünal, der sich kurz vor Saisonbeginn für zwei Wochen in den Urlaub verabschiedete, haben es nun schwer in die Startelf zu rücken.
Der Star der Mannschaft ist nach wie vor Dariusz Wosz, der zusammen mit Orhan Berdynaj das starke Mittelfeld anführt und mit seiner Erfahrung dem gesamten Team weiterhilft. Fanol Barday leitet und ordnet das Spielgeschehen aus der Defensive heraus und in der Offensive setzen vor allem Serkan Kurtboz, der von der Jugend zu den Senioren gestoßen ist, sowie Faysal Khmiri die Akzente. "Die Truppe harmoniert wunderbar, auch neben dem Platz. Es sind viele junge, aber auch einige ältere Spieler. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die individuelle Klasse. Die Jungs geben sich nie auf", erzählt Schmelz. Abgänge wie die des Stammtorhüters Björn Olbers sowie Sven Spillmann konnten somit kompensiert werden.
Die Null bei der Anzahl der Niederlagen soll nach Möglichkeit noch eine Weile bestehen bleiben. In der Winterpause und bei entsprechender Konstellation wollen die Verantwortlichen gegebenenfalls reagieren und auf dem Transfermarkt zuschlagen. Vielleicht kann der SC Union Bergen die "Gunst der Stunde" nutzen.