Noch am vergangenen Donnerstag hatte der FC Marl 2011 den allerersten Dämpfer in der laufenden Spielzeit hinnehmen müssen. Im Halbfinale des Kreispokals Recklinghausen musste sich die Mannschaft von Thomas Falkowski nach Elfmeterschießen mit 5:7 gegen Landesligist Vestia Disteln geschlagen geben - das Ende einer langen Siegesserie für den Bezirksligisten.
Doch die Trauer in Marl war schnell verflogen, schließlich brachte man nur drei Tage später das zu Ende, was sich schon lange angedeutet hatte: Mit dem 23. Sieg im 23. Ligaspiel der Saison sicherte sich der FCM vorzeitig die Meisterschaft der Bezirksliga Staffel 9 in Westfalen und damit den Aufstieg in die Landesliga.
Süleyman Demirci, Fabian Kudlek und Niklas Baf schossen Marl zu einem 3:1-Heimsieg gegen Firtinaspor Herne. Gebraucht hätte es den allerdings gar nicht mehr, schließlich verlor der Tabellenzweite, Landesliga-Absteiger SV Horst-Emscher 08, kurz zuvor bereits mit 0:1 gegen den Erler SV (0:1) und hätte selbst bei einer Marler Niederlage an den letzten fünf Spieltagen rechnerisch keine Chance mehr auf den Titel gehabt.
"Wir haben das an der Seitenlinie auch gehört", erklärte Coach Falkowski nach dem Spiel gegenüber der "Marler Zeitung", "aber wir wollen jedes Spiel gewinnen". So baute der FCM den Vorsprung gar auf 20 Punkte aus und feierte anschließend ausgiebig die Meisterschaft.
Nach vier Vizemeisterschaften geht es erstmals in die Landesliga
Für den FC Marl wird es die erste Landesliga-Saison in der noch jungen Vereinsgeschichte. 2011 entstand der Fusionsklub aus der SG Marl, der SpVg Marl und dem VfL Drewer und ging in der Bezirksliga an den Start, aus der man 2013 abstieg. Nach dem Wiederaufstieg 2015 wurde der Verein im Jahr 2018 sowie in den beiden zurückliegenden Saisons insgesamt gleich dreimal Vizemeister.
Auch die vorzeitig abgebrochene Corona-Saison 2020/21 beendete man auf Rang zwei und verpasste den Aufstieg nur aufgrund eines geschossenen Tores weniger. In diesem Jahr ließ die Mannschaft jedoch nie einen Zweifel am Aufstieg aufkommen und sicherte sich die Meisterschaft in einer Art und Weise, die es so nur ganz selten gibt.
Schon vor der endgültigen Entscheidung hatte Falkowski, der seinen Vertrag bereits für die nächste Saison verlängert hat, im Gespräch mit RevierSport auf die Landesliga-Herausforderung geblickt und sich optimistisch gegeben. "Wir haben schon jetzt einen guten Kader und eine verschworene Gemeinschaft. So, dass uns eine Handvoll Zugänge absolut ausreichen. Damit werden wir auch in der Landesliga konkurrenzfähig sein"