Der FC Marl dreht an der Spitze der Bezirksliga einsam seine Kreise. 13 Spiele, 13 Siege, 42:9 Tore: Thomas Falkowski hat für Bezirksliga-Verhältnisse eine echte Ausnahmemannschaft geformt.
In der vergangenen Saison musste der FC Marl einem anderen Über-Team, dem SV Vestia Disteln, den Vorrang geben. Doch nun ist der FCM dran, was den Landesliga-Aufstieg betrifft.
"Moment: Wir sind noch nicht durch und haben 15 Spiele vor uns. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Dafür arbeiten wir sehr hart. Aber es gilt jetzt auch die Spannung hochzuhalten. Das vergangene Wochenende sollte uns Warnung genug sein", erzählt Falkowski.
Er erinnert sich an das Spiel gegen Horst-Emscher, das die Marler erst in der 90. Minute gewannen. Dabei agierten die Gelsenkirchener schon ab der 50. Minute in Unterzahl. "Meine Jungs haben dann gedacht, dass das schon automatisch gehen würde. Aber, nein: Wir müssen immer, in jedem Spiel, unser Bestes geben. Nur so können wir uns weiterentwickeln und unsere Ziel realisieren", betont der ehemalige Erfolgscoach des SV Schermbeck und SC Hassel.
Die Situation hat sich nun etwas entspannt. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr ehrgeizig bin und so hoch möglich arbeiten will. Aktuell fühle ich mich aber beim FC Marl pudelwohl
Thomas Falkowski über seine Zukunft
Falkowski hatte im vergangenen Sommer an einigen personellen Stellschrauben gedreht und eine Mannschaft zusammengestellt, die in dieser Bezirksliga-Gruppe ihresgleichen sucht. "Ich denke, dass wir schon jetzt in der Landesliga eine gute Rolle spielen könnten. Aber wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen, um eine Etage höher spielen zu dürfen", betont der 40-Jährige, der seit dem 22. Januar Trainer des FC Marl ist.
Gewinn der Marler Feld-Meisterschaft, Kreispokal-Viertelfinale und Platz eins in der Bezirksliga: Für den FC Marl läuft die Saison bis dato astrein. Im Winter will Falkowski mit seinen Schützlingen auch eine erfolgreiche Hallenstadtmeisterschaft spielen.
Damit aber die Jungs das Verlieren nicht gänzlich verlernen, hat der ehemalige Oberliga-Trainer einen strammen Vorbereitungsplan mit höherklassigen Testspielgegnern zusammengestellt. Es geht gegen Wattenscheid 09 (Oberliga), Horsthausen (Westfalenliga), YEG Hassel (Landesliga) und die Bezirksliga-Spitzenmannschaften SC Reken sowie SF Meerfeld.
"Ob wir da verlieren, weiß ich nicht. Aber klar ist doch, dass es auch gilt, die Jungs mal wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Da sind Spiele gegen solche Mannschaften schon gut", bemerkt Falkowski.
Er persönlich fühlt sich in Marl sehr wohl, will aber auch nicht ausschließen, dass er noch einmal höherklassig trainiert. Vor rund zwei Jahren ist Falkowski den Gang in die Bezirksliga freiwillig gegangen - aus beruflichen und familiären Gründen. "Die Situation hat sich nun etwas entspannt. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr ehrgeizig bin und so hoch möglich arbeiten will. Aktuell fühle ich mich aber beim FC Marl pudelwohl", erläutert der in Herten lebende zweifache Familienvater.