Differenzen mit den Spielern. Das war der Grund, weswegen Riad Jabeur vor einigen Tagen freiwillig den Trainerposten beim SC 20 Oberhausen räumte. Thorsten Möllmann, Präsident und jetzt Interimstrainer, hat eine klare Meinung, wie es zu diesen Differenzen kommen konnte: zu viele Diskussionen.
„Du darfst als Trainer nicht mit den Spielern diskutieren – nicht vor dem Spiel, nicht währenddessen, nicht danach. Da kochen die Emotionen hoch und beide Parteien können schnell etwas sagen, was sie bereuen. Dann heißt oft die einzige Lösung: Trennung“, erklärt Möllmann und untermauert seine Meinung mit einer Anekdote: „Als ich mit 28 Jahren das erste Mal Trainer war, stand ein Mann an der Seitenlinie, den ich nicht kannte. Der hat mir einen Tipp gegeben, den ich seitdem nicht vergessen habe: Nie mit den Spielern diskutieren!“
SC 20 Oberhausen: 5:4-Sieg nach Trainer-Rücktritt
Das könne man machen, wenn das Spiel vorbei sei und Ruhe eingekehrt sei. Trotzdem will der Präsident Riad Jabeur nicht die alleinige Schuld geben: „Der Trainer hat alles für die Mannschaft getan und manche Spieler haben ihm Knüppel zwischen den Beine geworfen. Sie haben sich in die Taktik eingemischt. Wir werden uns im Dezember von einigen Spielern trennen“, erläutert Möllmann.
Im vergangenen Spiel – dem ersten nach der Trennung – stand Möllmann an der Seitenlinie - zusammen mit seinem Sohn, der Spieler ist und derzeit noch eine Sperre absitzt. Es gab einen spektakulären 5:4-Sieg gegen die Sportfreunde Königshardt. Trotzdem soll das keine Dauerlösung sein: „Ich bin nicht mehr heiß genug", sagt Möllmann.
Gestern habe ich den Eurojackpot nicht geknackt, heute habe ich es im Lotto versucht. Außer dem Möllmann macht es keiner umsonst.
Thorsten Möllmann
Schnell wolle man sich nach einem neuen Trainer umschauen. Anfragen seien bereits rausgegangen. Problematisch ist, dass der Verein seit der Corona-Zeit kaum Geld hat, um einen Trainer zu bezahlen: „Ich weiß nicht, wie andere Vereine das gemacht haben. Gestern habe ich den Eurojackpot nicht geknackt, heute habe ich es im Lotto versucht. Außer dem Möllmann macht es keiner umsonst“, erklärt Möllmann.
„Ich habe diese Saison dreimal an der Seitenlinie gestanden, dreimal gewonnen. Aber im letzten Spiel habe ich fast einen Herzinfarkt bekommen“, ergänzt der Präsident.
Es bleibt abzuwarten, wer am kommenden Spieltag an der Seitenlinie steht – und ob der SC 20 Oberhausen dann wieder gewinnt. Am kommenden Sonntag (30.10.) geht es zum Mülheimer SV 07. Anpfiff ist um 15:15 Uhr und Möllmann ist sich sicher: „Wenn Möllmann an der Seitenlinie steht, werden die Mülheimer nichts holen.“