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Bezirksliga 8 NR: Preußen Duisburg - Spvgg Sterkrade-Nord 2:2 (1:2) (Ortstermin)
"Wir konnten mit dem Druck nicht umgehen"

Bezirksliga 8 NR: Preußen Duisburg - Spvgg Sterkrade-Nord 2:2 (1:2) (Ortstermin)

Es hat nicht sollen sein. Statt der großen Aufstiegssause, zu der über 300 Leute gekommen waren, kam Preußen Duisburg nicht über ein 2:2 gegen die Spvgg. Sterkrade-Nord hinaus und gab durch den gleichzeitigen Sieg von Union Mülheim den fast sicher geglaubten Sprung in die Landesliga noch her.

Die Preußen bleiben nach einer zwischenzeitlich sehr turbulenten Partie der Bezirksliga erhalten.

Dabei fing alles so gut an: Nach 17 Spielminuten hatte Carsten Wüst die favorisierten Hausherren in Front gebracht. Doch vor diesem Treffer zeigten die Gäste bereits, dass sie sich keineswegs verstecken wollten - sie hatten bis dato mehr von der Begegnung. In der Folge verpassten es die Gastgeber, den Sack zuzumachen. Die Nervosität bei einigen Duisburger Kickern war deutlich spürbar.

Statistik: Schiedsrichter: Daniel Simon (Remscheid) Tore: 1:0 Wüst (17.), 1:1 Pfeil (28.), 1:2 Knorr (36.), 2:2 Lausberg (60./ FE.) Zuschauer: 325

Doch dann trat Dennis Pfeil zum Freistoß aus 20 Metern an. Björn Nickel war, weil der Ball abgefälscht war, ohne Chance (28.). Nur fünf Minuten später demonstrierten die Gäste, dass sie ohne Scheu vor dem Tabellenführer angetreten waren. Dennis Rausch schoss dabei einen Freistoß aus der eigenen Hälfte direkt aufs Tor. Fast hätte er dabei Nickel düpiert, der den Ball noch gerade eben zur Ecke ablenken konnte. Jubeln konnten die Nordler dann dennoch, als Christoph Knorr den Ball nach einem missglückten Befreiungsversuch von André Martinic ins Tor beförderte und damit die Preußen endgültig in die Bredoullie brachte.

War nach dem Abpfiff am Boden zerstört: Preußen-Keeper Björn Nickel

Zur zweiten Halbzeit brachte der scheidende Preußen-Coach Stefan Klaß Christian Bartels und den durch eine Bänderdehnung im Fuß angeschlagenen Ludwig Asenso zur Belebung der Offensive. Auch Bähr rückte aus der Abwehrposition, die er in den letzten Wochen erfolgreich bekleidete, wieder in die Spitze. Der Sturmlauf sollte beginnen. Für Bartels war es aber ein kurzer Auftritt. Er dauerte genau vier Minuten. Dann durfte der Kicker wegen Spielerbeleidigung als Erster von insgesamt fünf Spielern (!) vorzeitig unter die Dusche.

Endgültig entglitt dann die Begegnung in der 58. Minute: Bähr kam im Strafraum zu Fall, den Zweikampf zwischen ihm und Oliver Straub wertete Schiedsrichter Simon als Foul am Stürmer und zeigte auf den Elfmeterpunkt, was eine bis zu diesem Zeitpunkt völlig unerwartete Rudelbildung zur Folge hatte. Als sich die Lage kurzzeitig wieder beruhigt hatte, verwandelte Andy Lausberg den fälligen Strafstoß. Daraufhin wollte der quirlige Stürmer den Ball direkt aus dem Tor holen, um weiterzuspielen, denn ein Tor fehlte den in Rot gekleideten Hausherren bis dahin noch, um auf der sicheren Seite zu sein. Doch dort kam es zum Zusammenstoß mit Torwart Andreas Koltermann. Der Referee zögerte nicht lange und verwies Koltermann des Feldes. Die Situation wurde erneut unübersichtlich. Der Schiedsrichter sah Preußen-Kicker Hidir Kaya als einen der Hauptschuldigen und verwies ihn wie bereits seinen Mannschaftskameraden Bartels vorher wegen Beleidigung des Feldes.

Von nun an war endgültig Feuer in der Partie. Aufgrund der dezimierten Teams entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit besten Chancen auf beiden Seiten. Doch der Kartenreigen ging noch weiter. In der 72. Minute war es erneut Straub, durch den ein Spieler zu Fall kam.

Konnte sich nach dem Abpfiff über einen Punktgewinn freuen: Sterkrade-Nord Coach Jörg Mattern

Dieses mal lag Lausberg am Boden. Der Schiesrichter sah es als grob an und zeigte erneut glatt Rot. Das gleiche Schicksal traf dann auch David Steindor in der letzten Minute als er beim Nordler Stefan Sprafke die Notbremse zog. In der Nachspielzeit gab es erneut jede Menge Torchancen, wobei der Sterkrader Mirzed Muflizovic mit drei Großchancen die meisten hatte. Es blieb jedoch beim 2:2. Jörg Mattern, Trainer der Gäste, freute sich nach der Begegnung: "Wir wollten heute punkten, um nicht nur wegen dem besseren Torverhältnis drin bleiben. Das ist uns gelungen. Der Schiedsrichter war heute der schlechteste Mann auf dem Platz. Er hat unnötig Unruhe reingebracht."

Untröstlich war Klaß wie alle seiner Kicker nach dem Schluss-Pfiff und der Gewissheit, den Aufstieg verpasst zu haben: "Das Spiel war sehr zerfahren und wir viel zu nervös. Am Ende war alles offen. Wir hätten genauso gut gewinnen oder verlieren können. Ich bin sehr enttäuscht." Das war auch der ebenfalls scheidende Co-Trainer der Preußen Thomas Koch: "Wir konnten mit dem Druck einfach nicht umgehen. Nach der Führung hätten wir nachsetzen müssen."

Weitere Stimmen zum Spiel:

Andreas Koltermann (Torwart Spvgg Sterkrade-Nord): "Ich wollte den Ball wegschießen. Da kam der Gegenspieler plötzlich an. Da war ich einfach zu langsam und habe ihn dabei umgestoßen."

Oliver Straub (Spieler Spvgg Sterkrade-Nord): "Beide Aktionen die gegen mich gepfiffen wurden und einen Elfmeter beziehungsweise einen Platzverweis zur Folge hatten, waren keine Fouls. Es war lediglich bei der Aktion gegen Lausberg mit einer ordentlichen Grätsche, ich habe aber den Ball getroffen."

Björn Nickel (Torwart Preußen Duisburg): "Beide Gentore waren dumm. Ein mal wird der Ball abgefälscht und beim zweiten mal wird ein Gegenspieler unglücklich angeschossen, der den Ball dann irgenwie ins Tor kriegt. Das ist schon sehr traurig. Ich hoffe, dass jetzt nicht zu viele Leute den Verein verlassen."

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