Doch trotz allen sportlichen Reizes, wird das mit Spannung erwartete Fußballspiel von einer anderen Begebenheit in den Hintergrund gedrängt, ja droht der gesamten Liga eine Farce. Auslöser für einen Eklat könnte nämlich eine andere Castroper Mannschaft, der SV Yeni, werden. Der Verein steht am sportlichen Abgrund, trat bereits am vergangenen Wochenende gegen den TuS Eichlinghofen nicht an und könnte – falls er seine Mannschaft vom Spielbetrieb der Liga zurückzieht - die Meisterschaft entscheidend beeinflussen.
Doch daran wollen wir erst einmal gar nicht denken, sondern konzentrieren uns auf das Sportliche. Um die Stimmung rund um das schicksalhafte Match einzufangen, sprach RevierSport online mit den beiden Trainern Helmut Schulz (BG Schwerin) und Uwe Esser (Wacker Obercastrop) über Stimmung, taktische Vorgaben, Einschätzung des Gegners und über die Relevanz des anstehenden Restprogramms.
RevierSport online: Hallo Herr Schulz/Herr Esser. Am Samstag kommt es zum großen Showdown. Schon nervös?
Schulz: Nein ich werde jetzt immer ruhiger
, mache mir allerdings schon gewisse Gedanken über die Gerüchte rund um den SV Yeni Genclikspor.
Esser: Natürlich denkt man schon daran, aber es sind ja noch zwei Tage und man will ruhig schlafen. Außerdem ist die Stimmung insgesamt gut bei uns, so dass es für Nervosität keinen Grund gibt.
RevierSport online: Wie lautet die taktische Vorgabe an Ihr Team? Schulz: Wir wollen die zwei Punkte Vorsprung halten. Ich denke, die Mannschaften sind in etwa gleichstark, hoffe aber, dass die zu erwartende Kulisse meine Elf zu einer Top-Leistung anspornt. Letztlich wird entscheidend sein, wer den Sieg mit der letzten Faser seines Körpers will.
Esser: Wir liegen zwei Zähler zurück und da hilft uns am besten ein Sieg. Ich kenne aber natürlich auch die Stärken der Schweriner und auch wenn wir Druck machen müssen, ins offene Messer werden wir mit Sicherheit nicht laufen.
RevierSport online: Wo sehen Sie die Stärken respektive Schwächen beim Gegner? Schulz: Wacker verfügt über eine geschlossen Truppe mit zwei extrem gefährlichen Angreifern. Die gilt es auszuschalten bzw. wir müssen schon im Mittelfeld die Wege in die Spitze kappen, damit Rocys und Glöckner gar nicht erst ins Spiel kommen.
Esser: Schwerin kann über die gesamten 90 Minuten richtig Druck machen und hat mit Fojcik und Grond zwei immens gefährliche
Spitzen. Ich war allerdings schon etwas überrascht, dass BG so kurzfristig noch Daniel Kuhn verpflichtet hat, schließlich haben sie die zweitbeste Abwehr der Liga, waren aber offensichtlich damit nicht zufrieden. Daher sehe ich im Abwehrbereich leichte Schwächen. Wir wollen versuchen, die Hintermannschaft durch Paulinsky und Schajor über außen zu knacken und dann im Strafraum zuschlagen.
RevierSport online: Wie entscheidend kann das Restprogramm sein?
Schulz: Von der Papierform haben wir sicher das leichtere Restprogramm. Sollte Wacker jedoch nach Samstag vor uns liegen, glaube ich zu 90 Prozent, dass sie das dann auch durchziehen.
Esser: Wir haben wohl das schwerere Restprogramm, aber BG trifft auch noch auf Waltrop und Nette, zwei unbequeme Gegner. Sollten wir jedoch verlieren, wäre das jedoch zumindest schon eine Vorentscheidung.