"Ich kenne Herrn Preußner noch aus Spielerzeiten und er war immer sehr ehrgeizig. Er hatte halt höhere Erwartungen." Und die wurden alle mal enttäuscht. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch, das in einem 6:0-Erfolg gegen TB Oberhausen gipfelte, setzten die "Nordler" zum konstanten Sinkflug an. Und eben jene Truppe ist jetzt wieder Gegner am Wochenende. Die Voraussetzung für das Derby ist jetzt aber, dass zwei akut abstiegsgefährdete Teams aufeinander treffen.
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Soll offensiv wieder für mehr Wirbel sorgen: Sterkrade-Nord Akteur Dennis Pfeil
Mann des Spiels war damals Dennis Pfeil, der fünf Mal selbst einnetzte. "Dennis steht aktuell neben sich", attestiert Schunk seinem lang gewachsenen Schützling und ergänzt: "Was er letzten Sonntag geleistet hat, war zu defensiv. Da werde ich noch ein mal mit ihm ausführlich drüber reden."
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Fordert mehr Zusammenhalt und Siege: Andreas Koltermann, Torwart der Spvgg. Sterkrade-Nord
Das Vertrauen genießt Pfeil dennoch. Nichtsdestotrotz wurde schon heftig rotiert. Selbstverständlich nicht zur Zufriedenheit der betroffenen Akteure. So fanden sich die Stammkräfte David van Bruck, Dennis Bartenbach, Christian Cocco, und Mourad Odaly allesamt schon auf der Bank wieder. "Wenn wir absteigen, kann man uns wenigstens nicht nachsagen, dass wir nicht alles versucht hätten", gibt Schunk zu Protokoll. Rückhalt bei seinen Entscheidungen findet er jedenfalls bei Torwart Andreas Koltermann: "Da soll jeder mal zurückstecken und sich überlegen, ob er alles gibt."
Mit Sven Siegel wurde auch ein Torjäger reaktiviert, der zwar schon 39 Jahre alt ist, aber durchaus offensiv Akzente setzen kann. So sieht es zumindest Schunk, obwohl Siegel bisher noch kein Tor erzielen konnte. Ansonsten setzt der 54-Jährige wie sein Vorgänger auf die Jugend. Schunk, selbst mit 16-jähriger Trainererfahrung beim Nachwuchs, hat inzwischen vier Kicker aus der A-Jugend im Kader der Bezirksliga-Mannschaft. Ein Lohn für deren tolle Leistung. Sie wurden in ihrer Klasse Meister.
Jetzt stehen zwei Partien gegen die Rivalen von unten an. "Da müssen wir punkten, und zwar endlich dreifach", gibt Schunk vor, denn die darauf folgenden letzten drei Partien der Saison haben es in sich. Die Gegner heißen Mülheim 07, Union Mülheim und Preußen Duisburg. Und nach dem Stand der Dinge wird es für zwei Gegner um den Aufstieg gehen. "Da werden die Trauben hoch hängen, aber warum sollen wir es nicht wie SuS 21 machen?" fragt das Urgestein der Nordler. Denn der Aufsteiger holte sieben Punkte gegen diese Gegner.
Bis dahin ist "Basic-Training" angesagt. Pass-Spielen und Standards bis zum Erbrechen üben. "Wir haben so lange Leute vorne drin und machen nichts aus unseren Ecken. Das muss sich ändern", fordert Schunk. An der Trainingsbeteiligung an sich gibt es nichts zu meckern. 16 Akteure finden sich im Schnitt zu den Übungseinheiten ein und ziehen auch mit.
Ob er in der nächsten Saison auch noch Coach der Mannschaft sein wird, vermag er nicht zu bejahen. Nur so viel: "Erst ein mal zählt nur der Klassenerhalt. Ich ergänze mich sehr gut mit Herrn Mattern und wohne gerade ein mal 100 Meter von der Platzanlage entfernt." Desinteresse sieht anders aus. Denn das Ziel hat natürlich oberste Priorität. Hinzu kommt, dass man den vielen guten Nachwuchsspielern eine Perspektive bieten möchte und die Zusicherung über eine neue Kunstrasenplatzanlage ist auch da. Und da soll Bezirksliga-Fußball zu sehen sein.