Doch wer kaum Tore schießt, der gewinnt auch keine Spiele. Und doch hat einer immer fest daran geglaubt, dass es bergauf geht: Der Trainer höchstpersönlich.
Stets von Spiel zu Spiel gedacht und das in letzter Zeit sehr erfolgreich: Michael Roß, seit 1999 Trainer beim SV Wanheim
"Ich weiß ja, wie stark wir sind", erklärt Roß selbstbewusst und fügt an: "Durch die Verpflichtung von Hüseyin Murat in der Winterpause haben wir die Torgefahr enorm erhöht." Ein echter Knipser eben, der schon vor der aktuellen Spielzeit am Honnenpfad vermisst wurde und nach dem Kreuzbandriss von Hakan Karabel von noch größeren Nöten war.
Doch die Belebung der Offensive allein reicht nicht aus. Das Team präsentiert sich auf dem Platz immer gefestigter und die von vielen als überflüssig in dieser Spielklasse eingestufte Vierer-Kette steht endlich stabil. Und Roß führt ein weiteres Plus bei der Mannschaft aus dem Duisburger Süden an: "Wir haben eine starke Bank und können im Prinzip auf fast jeder Position einen Ausfall lückenlos kompensieren." Doch wenn es zu rund läuft, dann besteht die Gefahr der Selbstzufriedenheit. "Wir lassen die Kirche definitiv im Dorf", verspricht der Familienvater.
Denn nun steht das Restprogramm ins Haus, das es garantiert in sich hat. Dort kann sich im Prinzip alles entscheiden. Und für Wanheim ist es sowieso jetzt oberste Priorität die direkten Duelle zu gewinnen. Denn neben der Tatsache, dass man noch zwei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter hat, ist der letzte Spieltag für den SVW frei, denn da hätte der Gegner TuSpo Huckingen geheißen und der hat ja bekanntlich zurückgezogen.
Es folgen vier Begegnungen gegen die aktuellen vier Schwergewichte der Liga. Am Sonntag ist Mülheim 07 am Honnenpfad zu Gast.
Die von Dieter Brüger trainierten Ruhrstädter befinden sich genau wie der Kontrahent sieben Tage später, Union Mülheim, in einer Krise und stehen nur dank einer starken Vorrunde so weit oben. Während die Tendenz bei den Duisburgern nach oben zeigt, zeigt der Pfeil dort deutlich nach unten.
Doch Roß warnt, denn ein Déjà Vu aus der Vorsaison möchte das Wanheimer Urgestein nicht erleben. Da trat seine Truppe auch in der entscheidenden Phase gegen den späteren Aufsteiger Heimaterde Mülheim an und verlor ungerechtfertigt mit 1:2. Danach folgte nichts Zählbres mehr. "Das wollen wir dieses Mal besser machen. Denn wir wollen nicht erneut um die Goldene Ananas mitspielen, sondern beim Saison-Finale dabei sein", definiert Roß die Ziele und hofft: "Auswärts waren wir bis jetzt stärker. Jetzt wollen wir unseren Zuschauern auch daheim nicht nur schönen, sondern auch erfolgreichen Fußball bieten. Damit fangen wir diesen Sonntag am besten an."