Schnell waren sie auf dem Feld. Und noch schneller waren sie angezogen: Die Aufsteiger-Shirts der SG Kupferdreh-Byfang. Ein solches Kleidungsstück ist Standard für jede vernünftige Aufstiegsfeier. Und Kupferdreh hatte es sich verdient. "Wir sind die letzten drei, vier Jahre immer knapp gescheitert mit dem zweiten oder dritten Platz. Jetzt haben wir uns endlich belohnt für harte Arbeit und eine super Rückrunde", sagt Michael Wüsten, Trainer der SG Kupferdreh-Byfang, kurz nach dem Entscheidungsspiel gegen die DJK Sportfreunde Katernberg. Die Wüsten-Elf gewann am Sonntag 4:0 und steht somit als dritter Aufsteiger in die Bezirksliga fest. Austragungsort war der Steeler Langmannskamp. Dort wurden nach dem Abpfiff die ersten Jubelarien eingeleitet. Neben den Shirts gehörte auch die obligatorische La-Ola-Welle dazu.
Mitten unter den Feiernden: Philipp Reichhardt. Seit 2015 spielt der Stürmer für die Sportgemeinschaft. Doch nach 57 Spielen, 24 Toren und 3.894 Einsatzminuten ist nun Schluss. Reichhardt verlässt den Verein und geht zurück zum A-Liga-Meister Heisinger SV. Auch er trägt bereits das schwarze Aufsteiger-Shirt, stolz prangt "Bezirksliga 18/19 - Wir sind dann mal oben…" auf der Brust. Genauso stolz ist Reichhardt selbst, einen besseren Abschied hätte er sich nicht wünschen können. Gegen Katernberg traf er gleich doppelt und führte die Mannschaft so auf Aufstiegskurs. Etwas wehmütig ist er, die Mannschaft auf dem Höhepunkt zu verlassen, auch wenn "die Freude den Verein so zu verlassen, überwiegt." Während er redet, schleppen seine Mannschaftskollegen eine Musikbox auf den Platz. Schlagermusik dröhnt aus dem schwarzen Kasten. Und endlich ist auch das Bier da.
Jetzt ist eine Woche Party
"Heute wird die ganze Nacht gefeiert, morgen dann auskartern und nächste Woche ist Mannschaftsfahrt", sagt Reichardt losgelöst. Die Mannschaft will den Erfolg in Zandvoort, an der niederländischen Nordseeküstee, gebührend genießen. Auch der Trainer ist in Feierstimmung. "Wir werden jetzt noch ein wenig den Bierstand genießen, dann nach Rüttenscheid fahren und da werden wir heute eine lange Nacht haben", sagt Wüsten. Sein Doppel-Torschütze scheint besonders konditioniert für die Aufstiegsfeierei: "Ich denke mal, jetzt ist eine Woche Party."
Trainer und Spieler beschreiben ihre Gefühlswelt mit den Worten "überragend" und "geil". Gerade weil die Mannschaft sich nach einer "weniger zufriedenstellenden" Hinrunde zusammenraffte und erfolgreich den zweiten Tabellenplatz eroberte. Der neue Verein von Reichhardt ist übrigens ein alter Bekannter. Der Heisinger SV wurde Erster in der Kreisliga A, elf Punkte vor Kupferdreh. Heißt: In der Bezirksliga gibt es ein Wiedersehen. Dann allerdings ohne Aufsteiger-Shirt.