Was den zahlreichen Zuschauern dann von den 22 Akteuren allerdings geboten wurde, war überwiegend fußballerische Magerkost. Dabei hatte alles so gut angefangen. Beide Teams zeigten hohe Laufbereitschaft und bereits in der neunten Spielminute markierte Glöckner die 1:0-Führung für den Gast aus Castrop. Bei seinem Abstauber profitierte der Sturmführer allerdings von einem haarsträubenden Schnitzer des heute nicht immer sicheren Martener Torhüter David Grochla.
Oft hielten die Verteidiger respektvollen Abstand zu ihren Gegnern
Durch den Rückstand wirkte Marten wie paralysiert. Um die Heimelf in deren schwächster Phase allerdings ernsthaft in die Bredouille zu bringen, fehlte es Wacker offensiv an Dynamik. „Wir sind im Moment einfach nicht spritzig genug“, trauerte auch Esser der guten Gelegenheit nach, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.
Ein feines Zuspiel von Thorsten Nilkowski leitete dann den Ausgleich ein. Unter Bedrängnis passte „Toto“ perfekt auf die rechte Außenbahn, wo Gregor Hallek ungehindert die Linie entlang marschieren konnte. Dessen präzise Flanke fand in Dennis Bonk einen dankbaren Abnehmer zum 1:1-Ausgleich (20.).
Danach verflachte die Partie zusehends und Tormöglichkeiten boten sich nur noch durch Zufall oder nach Standards. Die größte vergab Dennis Hasecke per Kopf praktisch mit dem Halbzeitpfiff. „Normalerweise muss ich den machen, aber ich habe genau in die Sonne geguckt“, gab der Stürmer anschließend zerknirscht zu.
Wer auf Besserung in Halbzeit zwei gehofft hatte, sah sich getäuscht. Auf beiden Seiten häuften sich jetzt die Fehlpässe, wodurch auch der letzte Rest an spielerischer Linie verloren ging. Trotz der zerfahrenen Begegnung kam Dennis Hasecke zu zwei guten Torchancen, die er allerdings wieder nicht zu nutzen wusste (50./53.). Als dann der bereits verwarnte
Viele Kopfballduelle prägten die Partie
Andre Paulinsky nach einer Schwalbe Gelb-Rot sah (68.) und Ceyhan Payir wenig später mit einem Sonntagsschuss die Heimelf mit 2:1 in Führung brachte, schien die Vorentscheidung gefallen (76.). „Uns fehlt einfach die Konstanz“, meinte Litzmanski hinterher jedoch enttäuscht und ergänzt: „Nach der Führung hätten wir dran bleiben und das 3:1 machen müssen, dann wäre das Ding gelaufen gewesen“. Doch der Gast aus Castrop riss sich in Unterzahl noch einmal zusammen und kam so noch zum späten und glücklichen Ausgleich. In echter Stürmermanier fälschte Vadim Glöckner einen Schuss von Lars Otto mit der Hacke zum 2:2 Endstand ab (90.+2).
„Für uns ist ein Punkt einfach zu wenig", ärgerte sich deshalb hinterher auch Jürgen Litzmanski über das späte Unentschieden. Deutlich zufriedener war dagegen sein Gegenüber. Esser: „Wir können mit dem Punkt gut leben und aufgrund der kämpferischen Leistung nach dem Platzverweis geht das Unentschieden auch in Ordnung.“
