„Ist das geil. 120 Minuten Pokalfight“, rief Marcel Cornelissen, Trainer des BV Rentfort, einem Zuschauer während der Verlängerung zu. 114 Minuten hatte seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt gegen den A-Ligisten SSV/FCA Rotthausen in den Knochen. Dieser Satz war pure Ironie. Er wollte eigentlich genau das Gegenteil.
Eine lockere Trainingseinheit, Wettbewerbspraxis für die zurückgekehrten Spieler und ein souveränes Weiterkommen. „120 Minuten will ich im Pokal nie spielen. Das war meine erste Verlängerung. Noch schlimmer wäre ein Elfmeterschießen gewesen und dann rauszufliegen“, sagte der Übungsleiter nach dem Spiel gelassen. Die Partie gilt es schleunigst abzuhaken.
Tempo, Genauigkeit und Entschlossenheit sind gefragt
Am Sonntag wartet in der Bezirksliga wieder der Alltag. Der FC/JS Hillerheide ist an der Hegestraße zu Gast. „Wir sind nicht die Ersten und nicht die Letzten, die sich durch den Pokal quälen“, bilanzierte der Coach. „Wir werden aber sicherlich noch zwei, drei Sachen ansprechen, um es Sonntag besser zu machen.“
Dass der Tabellendritte dabei auf den Elften trifft, lässt auf dem Papier eine klare Nummer vermuten. Der Alltag stellt sich aber anders dar. Jedes Spiel in der Liga ist eng. Kleinigkeiten entscheiden. „Das Spiel wird ähnlich sein wie am Donnerstag“, vermutet Cornelissen. „Hillerheide wird sehr kompakt stehen. Wir werden viel Ballbesitz haben und da brauchen wir das, was wir im Pokal falsch gemacht haben.“ Gegen den SSV/FCA Rotthausen fehlte es an Tempo im letzten Drittel. Zudem kam an der einen oder anderen Stelle der Abschluss zu spät oder gar nicht. Der Trainer haderte vor allem mit einer Sache: „Bevor wir ins Eins-gegen-Eins gehen, haben wir den Ball schon tot gestoppt. Wenn wir es schaffen, den ersten Kontakt mitzunehmen und dann in den Zweikampf zu gehen, haben wir eine ganz andere Situation. Die Konsequenz hat gefehlt.“
Personell wird sich gegen Hillerheide binnen der drei Tage wenig verändern. Dadurch, dass Cornelissen mit den zurückgekehrten Spielern wieder mehr Optionen hat, bleibt abzuwarten, wen er ins Rennen schickt. „Aus diesem Spiel lernen wir und versuchen das ab Morgen beim Training besser zu machen“, lautete die einfache Antwort des Trainers. Dafür wird es brauchen: Tempo, Genauigkeit, Entschlossenheit.