Die Schwarz-Weißen, die so erfolgreich in die Saison gestartet waren und sich mit sieben Siegen in Serie zunächst in der Spitzengruppe der Bezirksliga etablierten, hatten in den letzten beiden Meisterschaftsspielen gegen direkte Konkurrenten das Nachsehen. Die Bilanz der Topspielwoche: Zwei Spiele, null Punkte und 1:7 Tore. Dazu zog das Team unter der Woche durch ein 5:1 beim B-Ligisten SG Kaprys zwar das Ticket für die dritte Runde des Kreispokals, doch sorgte der spielerische Auftritt für wenig Begeisterung im eigenen Lager.
Entsprechend bedient zeigte sich VfB-Co-Trainer Christian Müller nach dem Pokalauftritt der Bottroper. Von einer „denkwürdigen Vorstellung“ sprach Müller, der den zwischenzeitlich im Urlaub weilenden Mevlüt Ata vertrat. Die Folge: Atas Stellvertreter kündigte für die Trainingseinheit am Donnerstag ein Gespräch mit seinen Kickern an. Eine Maßnahme, mit der sich die Mannschaft auf die am Sonntag bevorstehende und nach eigenem Ermessen „so wichtige“ Meisterschaftspartie gegen RWS Lohberg einschwören will.
Denn schon vor seinem Kurzurlaub hob Ata die Wichtigkeit des Duells mit Lohberg hervor. „Es wird Zeit, dass wir wieder punkten. Wir wollen den Schalter wieder umlegen und nach den beiden Niederlagen in die Spur zurückfinden“, formulierte es der VfB-Coach. So ist das Ziel vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) klar definiert: Ein Sieg soll her. Dieser scheint auf dem Papier indes nicht unrealistisch, da die Bottroper trotz der kleinen Sieglos-Serie noch immer einen hervorragenden dritten Platz einnehmen. Dagegen sammelten die Gäste aus Dinslaken in ihren ersten neun Auftritten erst vier Siege und finden sich mit Platz zehn im Niemandsland der Tabelle wieder. Doch Ata weiß um die Stärken des Aufsteigers. Mahnende Worte blieben daher nicht aus. „Lohberg darf keinesfalls unterschätzt werden. Auch sie haben ihre Stärken“, so Ata. Ziel ist es daher also auch, die Schwächen der Gäste ausfindig zu machen und so den vierten Heimsieg im fünften Spiel einzuleiten. „Wir glauben nach wie vor an uns. Dazu wissen wir um den noch immer sehr guten Auftakt, den die Jungs hingelegt haben. Dieses Zwischenergebnis werden wir uns durch zwei Niederlagen nicht kaputtreden lassen. Hätte uns vor dem Saisonstart jemand gesagt, dass wir nach neun Spieltagen sieben Siege auf dem Konto haben – ich hätte sofort eingeschlagen.“ So will das VfB-Trainergespann den Erfolgsdruck gering halten. Ohnehin spiele ein möglicher Aufstieg in dieser Saison keine Rolle. „Dieser Schritt käme zum aktuellen Zeitpunkt wohl eh zu früh. Königshardt ist da ein gutes Beispiel“, spielt Ata auf den letztjährigen Bezirksligameister an, der in dieser Saison in der Landesliga um das sportliche Überleben kämpft.
Unklar ist, ob sich die zuletzt angespannte Personallage zum Duell mit Lohberg verbessert. In der Defensive musste Ata jüngst gehörig improvisieren, konnte auf einige gestandene Kräfte nicht zurückgreifen. Samuel Kahnert wird weiterhin verletzt ausfallen, Kevin Wagener befindet sich erst im Aufbautraining. Immerhin gab Houssein Kaawar im Pokalspiel sein Comeback.